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„Das Elterntaxi hilft uns nicht“

Red; 23. Aug 2017, 10:55 Uhr
Bild: privat --- Der Schulweg sollte gemeinsam geübt werden.
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„Das Elterntaxi hilft uns nicht“

Red; 23. Aug 2017, 10:55 Uhr
Oberberg - Zum Schulanfang in Nordrhein-Westfalen geben der Verkehrsclub Deutschland und das Deutsches Kinderhilfswerk Tipps für den sicheren Schulweg und rufen zur Teilnahme an den Aktionstagen ab dem 18. September auf.
Das Deutsche Kinderhilfswerk und der ökologische Verkehrsclub (VCD) ermuntern zum Schulbeginn in Nordrhein-Westfalen alle Kinder, ihren Schulweg zu Fuß, mit dem Roller oder mit dem Fahrrad zurückzulegen. Zugleich appellieren die Verbände an die Eltern, ihre Kinder dabei tatkräftig zu unterstützen. Nur so lasse sich ein souveränes Verhalten im Straßenverkehr trainieren. Um die Gefahren auf dem Schulweg zu vermeiden, raten die Verbände, gerade mit jüngeren Kindern gemeinsam einen sicheren Weg festzulegen. Dabei müsse es sich nicht unbedingt um den kürzesten handeln, sondern der Weg sollte schwierige Straßen und Kreuzungen umgehen. Damit die Kinder sich in möglichen Gefahrensituationen souverän verhalten können, sollten Eltern und Kinder den Schulweg mehrmals zusammen laufen.

„Es gibt meist keinen Grund, Kinder morgens mit dem Auto in die Schule zu chauffieren. Deswegen sollten Eltern gleich zu Beginn des neuen Schuljahres das Auto stehen lassen und die Kinder entweder zu Fuß begleiten oder sie in Laufgemeinschaften selbstständig losziehen lassen. Das entspannt die teils chaotische Verkehrssituation vor den Schulen am besten“, betont Claudia Neumann, Expertin für Spiel und Bewegung des Deutschen Kinderhilfswerkes.

„Eltern und Kinder schützen das Klima, wenn sie zu Fuß gehen oder mit dem Rad zur Schule fahren“, ergänzt Marion Laube, Mitglied im VCD-Bundesvorstand. Neben dem umweltfreundlichen Effekt in ihrem direkten Wohnumfeld stärken Eltern zudem das Selbstbewusstsein der Kinder. „Kinder lernen, auf sich und andere aufzupassen, wenn sie allein oder in einer Gruppe zur Schule gehen. Selber machen stärkt die Eigenverantwortung und das Selbstbewusstsein – und diese Souveränität hilft den Kindern auch in anderen Situationen“, so Laube weiter.



Der VCD und das Deutsche Kinderhilfswerk empfehlen, Fahrgemeinschaften in den Gegenden zu gründen, in denen lange Schulwege oder fehlende Schulbusse das „Elterntaxi“ notwendig machen. Ratsam sei, in einiger Entfernung zur Schule eine Elterntaxihaltestelle einzurichten. So können die Kinder immerhin die letzten 300 bis 500 Meter gemeinsam zu Fuß gehen.

Erfahrungen im Straßenverkehr vertiefen und die Vorteile des Zufußgehens entdecken können Kinder und ihre Eltern während der Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ zwischen dem 18. und 29. September. Zu diesen Aktionstagen rufen das Deutsche Kinderhilfswerk und der VCD unter dem Motto „Das Elterntaxi hilft uns nicht!“ auf. Die Anmeldung gibt es unter www.zu-fuss-zur-schule.de. Einen kleinen Wettbewerb gibt es dazu auch: Die besten und kreativsten Projektideen, die bis zum 31. August eingereicht werden, können tolle Aktionen wie ein eintägiges Fitnesstraining mit Ex-Boxweltmeisterin Regina Halmich gewinnen.

Weitere Informationen Aktionstage „Zu Fuß zur Schule“: www.zu-fuss-zur-schule.de

Tipps für den sicheren Schulweg: www.vcd.org/sicher-zur-schule.html 
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