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Fehlende Unterschrift: Jörg Kloppenburg verliert Listenplatz

db; 4. Aug 2017, 15:30 Uhr
Archivbild: Martin Hütt --- Eine fehlende Unterschrift kostet Jörg Kloppenburg möglicherweise den Einzug in den Bundestag.
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Fehlende Unterschrift: Jörg Kloppenburg verliert Listenplatz

db; 4. Aug 2017, 15:30 Uhr
Oberberg – Mit Platz 17 hatte der FDP-Kandidat sehr gute Chancen auf ein Bundestagsmandat - Bürokratie und fehlendes Glück machten Kloppenburg nun einen Strich durch die Rechnung.
Es hat wohl einfach nicht sollen sein: FDP-Bundestagskandidat Jörg Kloppenburg hat seinen vielversprechenden Landeslistenplatz verloren. Ursprünglich auf Platz 19 gewählt, wäre Kloppenburg sogar noch zwei Plätze vorgerückt, da zwei Kandidaten vor ihm zwischenzeitlich verzichtet hatten. Bei einem guten zweistelligen Ergebnis der FDP bei der Bundestagswahl wäre ein Sitz im Bundestag sehr wahrscheinlich gewesen. Der Grund für die Streichung: eine Bürokratieposse. Kloppenburg hatte ein Dokument für die Kandidatur nicht unterschrieben, der Hinweis darauf kam erst kurz vor Fristende.



Der Bundeswahlausschuss in Berlin bestätigte gestern Nachmittag mit 7:4 Stimmen eine Entscheidung Landeswahlausschusses NRW. Die FDP hatte Beschwerde gegen den für ungültig erklärten Wahlvorschlag eingelegt. Wie schon im Landeswahlausschuss war gestern lange und kontrovers diskutiert worden, am Ende half alles nichts. Kloppenburg steht nicht mehr auf der Landesliste. Doch auch unabhängig von den Entscheidungen der Gremien lief einfach alles gegen den FDP-Kandidaten. Zweimal war ihm von der FDP-Landesgeschäftsstelle die Vollständigkeit seiner Unterlagen bestätigt worden, die er bereits im November ausgefüllt hatte.

Obwohl die FDP die Unterlagen bereits am 11. Juli eingereicht hatte, kam der Hinweis auf die fehlende Unterschrift erst rund zwei Stunden vor Fristablauf am 17. Juli um 18 Uhr. Lutz Geuer von der Landeswahlleitung Nordrhein-Westfalen begründete die späte Informierung mit der hohen Arbeitsbelastung kurz vor Abgabefrist. Kloppenburg erfuhr von dem Formfehler im Urlaub in Südengland. Der Flug, mit dem er noch rechtzeitig vor 18 Uhr in Düsseldorf hätte ankommen und unterschreiben können, wurde gestrichen. Ein Flug aus Deutschland nach England, um Kloppenburg dort abzuholen, war kurzfristig ebenfalls nicht möglich. Schließlich unterschrieb Kloppenburg das Dokument unter Zeugen in England und schickte es eingescannt nach Deutschland.

Dies wurde jedoch nicht akzeptiert. Eine eigentlich mögliche Fristverlängerung bei Mängeln wurde ebenfalls nicht gewährt. „Das macht natürlich menschlich und emotional betroffen“, sagte Kloppenburg gegenüber Oberberg-Aktuell. In Zeiten des elektronischen Datenverkehrs handele es sich um ein antiquiertes Gesetz, an dem es aktuell aber nichts zu rütteln gibt. Als Direktkandidat will Kloppenburg trotz allem aber weiter für seine Ziele und die der Partei kämpfen. „Ich möchte dazu beitragen, dass die FDP mit einem starken Ergebnis in den Bundestag einzieht.“ Etwas Wehmut werde aber spätestens am Wahlabend am 24. September wohl doch mitschwingen. Denn der Einzug als Direktkandidat für den Oberbergischen Kreis dürfte gegen die Mitbewerber von CDU und SPD nur schwer möglich sein.
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