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Große Freitreppe und Tiefgaragen-Optimierung

nh; 1. Aug 2017, 13:30 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Dieser Vorschlag für den Weiherplatz sieht eine große Freitreppe am Hang zum Idelswäldchen vor. Auf dem Weiherplatz soll nach diesem Entwurf eine Freilichtmarkthalle entstehen.
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Große Freitreppe und Tiefgaragen-Optimierung

nh; 1. Aug 2017, 13:30 Uhr
Wiehl - Der dreitägige Studentenworkshop zum Thema Weiterentwicklung des Weiherplatzes brachte viele neue Ideen hervor - Stadtverwaltung und Politik wollen die Visionen der Studenten nun auswerten.
Von Nils Hühn

„Es gibt keine Grenzen. Eure Gedanken sind frei. Ihr habt alle Möglichkeiten“, stellte Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker den Teilnehmern am dreitägigen Studentenworkshop einen Freifahrtschein aus. Und die angehenden Architekten, Stadtplaner und Landschaftsarchitekten gingen mit einem „erfrischenden Blick“ an die Arbeit. Ihre Aufgabenstellung lautete, das Gebiet um den Weiherplatz weiterzuentwickeln und für eine Aktivierung sowie Attraktivitätssteigerung zu sorgen. Dabei ging es aber um Visionen für die kommenden 20 bis 30 Jahre. „Die Vorschläge werden wir nicht in den nächsten ein oder zwei Jahren umsetzen können“, erklärte Stücker am Tag der Präsentation.

[Mit großem Engagement stellten die Studenten ihre Ideen für die Weiterentwicklung des Weiherplatzes vor. Rund 100 Wiehler sowie Bürgermeister Ulrich Stücker verfolgten die Ideen interessiert.]

Die Ergebnisvorstellung lockte knapp 100 interessierte Bürger in die Mensa des Gymnasiums. Die Studenten der unterschiedlichen Studienfächer aus Köln, Bochum und Höxter hatten drei Tage lang intensiv an ihren Ideen gefeilt. Sogar nachts wurde noch fleißig diskutiert, berichtete einer der zahlreichen Professoren, die den Workshop begleiteten. Nach einem Impulsvortrag und einer ausgiebigen Besichtigung des Weiherplatzes konnten die Studierenden in einer Zukunftswerkstatt mit Bürgern diskutieren. „Dieser Austausch war sehr aufschlussreich“, berichtete der angehende Architekt Bijan Gies. Die Anregungen der Wiehler wurden mit in die einzelnen Vorschläge eingearbeitet.

Insgesamt vier Gruppen stellten ihre Visionen vor. Alle Vorschläge hatten eine Gemeinsamkeit: Die Umwandlung von einem reinen Parkplatz in einen Ort, der zum Entspannen und Verweilen einlädt. Auf Begeisterung stieß dabei die Idee, die vorhandenen Tiefgaragen unter dem Weiherplatz und den Arkaden zu verbinden. „Diese Option werden wir besprechen und prüfen“, kündigte Wiehls Beigeordneter Maik Adomeit auf Nachfrage an. So eine Maßnahme sei sicherlich möglich, aber dafür bedarf es viel Zeit und eine intensive Planung.


Ein weiterer Vorschlag, den verschiedene Gruppen machten, war die Errichtung einer Freitreppe am grünen Hang unterhalb der Straße „Am Idelswäldchen“. Auch diese Möglichkeit will Adomeit prüfen. Die Studenten legten bei ihrer Begutachtung des Ist-Zustands häufig den Finger in die Wunde und sprachen beispielsweise von einem „Loch“ oder einer „Bausünde“, wenn es um die Weiherarkaden ging. Eine klar erkennbare Innenstadt oder ein Zentrum für Fußgänger sei nicht ersichtlich, weil es überall nur Durchgangsverkehr und Parkplätze geben würde.

Im Zuge ihrer Analyse warfen sie auch einen Blick Richtung Rathausvorplatz. Dieser sollte miteinbezogen werden, wenn über ein Innenstadt-Zentrum gesprochen würde. Das Gebäude gegenüber des Rathauses, welches aktuell ein Nagel- sowie Fotostudio beheimatet, spielte ebenfalls eine zentrale Rolle. Eine Gruppe schlug vor, das Gebäude abzureißen, um einen Blick auf die „Altstadt“ mit Fachwerkhäusern freizulegen, ein anderes Team wollte hier ein Bürgerhaus errichten. „Wir werden alle Vorschläge mit der Politik zusammen prüfen und bewerten“, war Maik Adomeit von der Qualität der Arbeiten begeistert. Innerhalb von 15 Stunden reiner Arbeitszeit hätten die Studenten mit freiem und unvoreingenommenem Blick viele neue Perspektiven und Möglichkeiten aufgezeigt.

Während die Ideen der Studenten wahrscheinlich erst in mehreren Jahren oder gar Jahrzehnten umsetzbar sind, auch wenn der Beigeordnete Adomeit einige Projekte gerne schnell realisieren würde, soll es schon in den kommenden Wochen Neuerungen geben. Der Discounter Aldi Süd wird in diesem Jahr seine Fläche auf die ehemalige Edeka-Ladenfläche ausdehnen und ein „Premium-Konzept“ installieren. Die Drogeriekette „dm“ will trotz des zweiten Standorts in Wiehl-Süd den Vertrag bis 2019 erfüllen. Sollten beide Standorte genügend Umsatz generieren, kann sich das Unternehmen auch vorstellen, die Filiale am Weiherplatz zu behalten.
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