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Top-Noten für oberbergischen Wirtschaftsraum

bv; 25. Jul 2017, 16:57 Uhr
Bild: privat --- Hohe Innovationskraft bescheinigt das Institut der Deutschen Wirtschaft dem Standort Oberberg.
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Top-Noten für oberbergischen Wirtschaftsraum

bv; 25. Jul 2017, 16:57 Uhr
Oberberg – Institut der Deutschen Wirtschaft sieht Region als äußerst innovationsstark – Bei Forschung und Entwicklung sowie Patenten weit vor dem Köln/Bonner Raum.
Von Bernd Vorländer

Oberberg ist einer der innovationsstärksten Räume in ganz Nordrhein-Westfalen. Wer dies bislang nicht glauben mochte, bekommt dies jetzt vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) schwarz auf weiß. Im Innovationsatlas 2017 schneidet Oberberg, das mit Remscheid, Solingen und Wuppertal dort einen gemeinsamen Wirtschaftsraum bildet, um Längen besser ab, als etwa die Region Köln, Bonn, Leverkusen und der Rheinisch-Bergische Kreis. Bundesweit liegt man sogar nach den Kriterien des IW auf einem hervorragenden sechsten Platz von 85 Wirtschaftsregionen. In den Bereichen Forschung und Entwicklung wendet die Wirtschaft im Bergischen Städtedreieck und in Oberberg über drei Prozent der Bruttowertschöpfung und damit dreimal so viel wie der „große Bruder“ im Westen auf. Damit erreicht Oberberg auch das Ziel der Europäischen Union, mindestens zwei Prozent der Wirtschaftsleistung in unternehmerische Forschung zu stecken, locker.


Auch bei den technologischen Neugründungen liegt man deutlich vorne. Bei den MINT-Experten liegt Köln/Bonn knapp vor Wuppertal, Remscheid, Solingen, Oberberg. Besonders krass zeigen sich die Vorteile der bergischen/oberbergischen Wirtschaft gegenüber dem Köln/Bonner Raum bei den Patentanmeldungen. Über 142 Patente bei 100.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Oberberg stehen im Nachbarwirtschaftsraum lediglich 56 gegenüber. Gemeinsam mit den traditionell starken Wirtschaftsräumen in Ostwestfalen gehört Oberberg zu den Top-Wirtschaftsregionen in NRW und kann es auch mit den starken Räumen in Baden-Württemberg und Bayern aufnehmen. Oberbergs IHK-Chef Michael Sallmann warnt zwar vor Fehlschlüssen, weil die Erhebungsgrundlagen noch nicht bekannt seien, ist aber gleichwohl überzeugt: „Diese Region ist sehr innovativ. Wenn unsere Mittelständler von etwas überzeugt sind, dann investieren sie auch“, glaubt Sallmann, dass die Patentdichte nicht von ungefähr kommt.

Doch es mischt sich auch Wasser in den Wein. Bei der Versorgung mit Breitband-Internet ist der Anschluss an städtische Regionen noch lange nicht geschafft und nur der gute Ausbau im Bergischen Städtedreieck dürfte hier die oberbergischen Zahlen noch schönen. Und auch auf die Beschäftigung schlagen die vom Institut der Deutschen Wirtschaft festgestellten Innovationsvorteile noch nicht durch. Oder anders ausgedrückt: Es gibt deshalb keinen Job-Boom.
  
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