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Besuch aus der Slowakei in Lindlar

Red; 6. Jul 2017, 18:43 Uhr
Bild: privat --- Mitglieder des Städtepartnerschaftverseins Wuppertal-Košice zu Gast im LVR-Freilichtmuseum Lindlar.
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Besuch aus der Slowakei in Lindlar

Red; 6. Jul 2017, 18:43 Uhr
Lindlar - Städtepartnerschaftsverein Wuppertal-Košice zu Gast im LVR-Freilichtmuseum - Im Mittelpunkt des Interesses stand die Ausstellung „Mantaken - Ethnografie einer Sprachinsel“.

Das LVR-Freilichtmuseum hat häufig internationalen Besuch: Jetzt war eine Gruppe aus der Slowakei zu Gast in Lindlar. Die Gäste kamen wegen der Ausstellung „Mantaken – Ethnografie einer Sprachinsel“ über einen lokalen deutschen Dialekt im Osten der Slowakei. Eingeladen hatte der Städtepartnerschaftsverein Wuppertal–Košice und die Deutsche Auslandsgesellschaft. Valeriá Flachbartová, Bürgermeisterin von Metzenseifen, einer Hochburg der mantakischen Mundart, konnte sich über die über die Darstellung ihrer Heimatsprache freuen. Der Einladung gefolgt waren auch Daniela Jutkova und Štefan Jutka aus Košice, beide langjährige Mitglieder des Städtepartnerschaftsvereins und Urgesteine der Slowakisch-Deutschen Freundschaft.  


Begrüßt wurde die Gruppe vom Lindlarer Bürgermeister Dr. Georg Ludwig, von Klemens Krieger, Vorsitzender des Museumsfördervereins, und von Museumsleiter Michael Kamp. Klaus Brausch, Vizepräsident der Auslandsgesellschaft führte in das Thema der Ausstellung ein. Nach dem Rundgang gab es einen internationalen Austausch. Dabei äußerte Bürgermeisterin Flachbartová den Wunsch, die Ausstellung auch in Metzenseifen zu zeigen.

Der Ort Metzenseifen – slowakisch Medzev – liegt etwa 30 Kilometer westlich von Košice, der langjährigen Partnerstadt Wuppertals. Aus bayerischen, thüringischen, moselfränkischen, mittelrheinischen, flämischen und sächsischen Einflüssen entstand hier ein einmaliger deutscher Dialekt - die mantakische Mundart. Umgeben von slowakischen und ungarischen Nachbarn bildete sich so für Jahrhunderte ein räumlich abgrenzbarer Siedlungsraum. Heute leben in Metzenseifen rund 4.000 Menschen. Noch etwa zehn Prozent der Einwohner sind deutschsprachig. Ihre Zahl geht zurück, der Dialekt ist vom Aussterben bedroht.

Mit ethnografischem Blick nähert sich die Präsentation der Geschichte dieser Sprachinsel. Entlang des Alphabets rücken neben der mantakischen Mundart auch Themen wie der lokale Baustil, die Entwicklung des Metallgewerbes oder die Flora und Fauna der Region in den Fokus. Die Ausstellung ist noch bis zum 17. September zu sehen.
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