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Finklenburg: „Ich bin dann mal weg!“

nh; 30. Jun 2017, 17:10 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Joachim Finklenburg (2.v.l.) genoss die Verabschiedung auf Schloss Homburg mit seiner Frau Raphaela (links) und seiner Familie.
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Finklenburg: „Ich bin dann mal weg!“

nh; 30. Jun 2017, 17:10 Uhr
Oberberg - Die große Feierstunde zum Ruhestand von Klinikum Oberberg-Hauptgeschäftsführer Joachim Finklenburg auf Schloss Homburg verwandelte sich zu einem kölschen Mitsing-Konzert.
Von Nils Hühn

Schluss. Aus. Vorbei. Heute verabschiedete sich Joachim Finklenburg nach 51 Jahren Berufsleben in den Ruhestand. Damit endete eine Ära in der Oberbergischen Krankenhauslandschaft. An seinem letzten Arbeitstag kamen Familie, Kollegen, Wegbegleiter und Freunde auf Schloss Homburg, auf Einladung von Landrat Jochen Hagt als Vorsitzender des Aufsichtsrats und der Gesellschafterversammlung der Klinikum Oberberg GmbH, zusammen. Insgesamt sechs Redner würdigten die vielfältigen Aktivitäten des Krankenhaus-Managers. Für den musikalischen Rahmen sorgte das Till Heinzelmann Trio.


[Landrat Jochen Hagt schenkte Joachim Finklenburg zum Abschied ein Trikot mit der Nummer '65' samt allen Unterschriften der Handballprofis des VfL Gummersbach.]

„Du warst ein Chef, der ungewöhnliche Wege ging“, berichtete Landrat Hagt in seiner Rede. So habe das Vorstellungsgespräch mit Wolfgang Brodesser, den Finklenburg als seinen Stellvertreter nach Oberberg holte, in einer Kneipe in Köln-Deutz stattgefunden. In der Folge beleuchtete Hagt die Stationen von Finklenburg, die den begeisterten Fußballer nach seiner kaufmännischen Lehre 1970 in die Personalverwaltung des Landschaftsverbandes, fünf Jahre später in die Verwaltungsleitung der Landesklinik Köln und weitere sieben Jahre später in die Geschäftsführung des Herz-Jesu-Krankenhauses führte. Erneut sieben Jahre später wurde er Geschäftsführer in Gummersbach, wo er seit 2008 als Hauptgeschäftsführer des Klinikums Oberbergs fungierte. „In deinem Schatten hast du deine Nachfolger herangezogen“, erklärte der Landrat, dass es nur so einen „reibungslosen Übergang“ zu den Geschäftsführern Sascha Klein und Magnus Kriesten geben konnte.


„Sie haben die Kliniken wirtschaftlich auf Kurs gehalten“, lobte Dezernatsleiterin Martina Wenzel-Jankowski vom Landschaftsverband Rheinland (LVR). Sie sprach von einem „großen Verlust“ für die Krankenhausträger und erinnerte sich noch daran, wie sie von Kollegen darauf hingewiesen wurde, dass sie sich vor Gesprächen mit Joachim Finklenburg gut vorbereiten sollte. „Der ist mit allen Wassern gewaschen“, wurde ihr einst zugeflüstert. Jochen Brink, Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, erinnerte sich derweil an eine Diskussion mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Joachim Finklenburg habe angemahnt, dass in Deutschland die Pflegekräfte wie in keinem anderen Land ausgebeutet würden. Daraufhin habe der Bundesminister erwidert: „So deutlich hat mir das noch niemand gesagt.“ Wie die anderen Redner betonte auch Brink, dass Finklenburg „gradlinig, zielstrebig und ausdauernd“ sei.

Der Protagonist selbst zeigte sich auch an seinem letzten Arbeitstag kämpferisch und mahnte an, „dass die Pflegekräfte in Deutschland unterbezahlt“ sind. Er nutzte die Gelegenheit, um sich bei seiner Familie und dabei besonders Ehefrau Raphaela zu bedanken. Aber er vergaß auch nicht, sein Sekretariat zu erwähnen. Jetzt freue er sich auf den Ruhestand, den er zum Reisen mit seiner Frau nutzen möchte oder aber auf viele gepflegte Golfpartien. Mit den Worten frei nach Hape Kerkeling „Ich bin dann mal weg!“, verabschiedete sich Joachim Finklenburg endgültig. Als Überraschung trat schließlich noch Björn Heuser auf. Der für seine Mitsing-Konzerte bekannte Kölner Musiker hatte im Handumdrehen sein Publikum im Griff und so wurde zu kölschen Liedern gesungen und geschunkelt.
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