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Oberberg weit vorne

bv; 29. Jun 2017, 14:28 Uhr
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Oberberg weit vorne

bv; 29. Jun 2017, 14:28 Uhr
Oberberg - Dass Bodo Löttgen und Peter Biesenbach jetzt herausragende politische Funktionen ausüben, gibt der Region neues Gewicht.
Von Bernd Vorländer

Köln – Mittelpunkt? Oder das Ruhrgebiet? Ganz falsch. Oberberg ist der politische Nabel Nordrhein-Westfalens, zumindest für die kommenden Jahre. Dass gleich zwei herausragende Persönlichkeiten der Landespolitik aus der Region stammen, ist ein Novum in der Geschichte des Kreises. Dabei hat Bodo Löttgen einen echten Coup gelandet. Der bisherige Generalsekretär der CDU erhält das einflussreichste Amt nach dem Ministerpräsidenten. Als Fraktionsvorsitzender der größten Regierungspartei hat er quasi alle politischen Freiheiten und kann sich letztlich zu allen Themen auch bundespolitisch äußern, ohne durch die Korsettstangen eines Ministeriums eingeengt zu werden. Natürlich muss der Ex-General dafür sorgen, dass die hauchdünne schwarz-gelbe Mehrheit von einer Stimme immer zur Verfügung steht. Löttgen ist jetzt Ausputzer und wichtigste Haltelinie für die neue NRW-Regierung.

Dass der neue Justizminister Peter Biesenbach heißt, ist keine Überraschung. Der Hückeswagener hat sich aufgrund seiner kompromisslosen wie kompetenten Arbeit als Vorsitzender von Untersuchungs-Ausschüssen unentbehrlich gemacht. Biesenbach gilt als „Aktenfresser“, ist immer gut informiert, verfügt über Cleverness und den Schuss Frechheit, den man zur Führung eines Ministeriums benötigt. Für den Rechtsanwalt ist das Justizministerium die Krönung seiner beruflichen Laufbahn. Einzig die CDU-Kreistagsfraktion dürfte die Demission mit gemischten Gefühlen sehen. Sie verliert ihren Vorsitzenden, der als Frontmann manche Schlacht mit den politischen Gegnern schlug, wo andere sich gerne wegduckten.   
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