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Nümbrecht: CDU fordert Straßennamen für alle Orte

Red; 28. Jun 2017, 16:02 Uhr
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Nümbrecht: CDU fordert Straßennamen für alle Orte

Red; 28. Jun 2017, 16:02 Uhr
Nümbrecht – Trotz Protesten der Dorfbewohner beantragte die CDU-Fraktion gestern, alle Ortschaften in Nümbrecht mit unterschiedlichen Straßennamen zu versehen – Bürgermeister: Hier geht die Sicherheit vor.
Ungewöhnlich viele Besucher verfolgten gestern die Sitzung des  Bau- und Betriebsausschusses der Gemeinde Nümbrecht. Mit dabei: Vertreter der Ortsgemeinschaft Ödinghausen, die um die einheitliche Straßenbezeichnung „Ödinghausen“ in ihrem Ort bangen (OA berichtete). Denn laut einem Grundsatzbeschluss des Bauausschusses sollen alle Nümbrechter Ortschaften mit einer Einwohnerzahl über 100 Personen sukzessive mit Straßennamen versehen werden.

Gestern standen nun die Ortschaften „Auf der Hadt“ und „Ödinghausen“ auf der Tagesordnung und waren somit die nächsten, die Straßennamen erhalten sollten. Um dies zu verhindern, hatte die Dorfgemeinschaft Ödinghausen den Vorschlag gemacht, dass nur Ortschaften mit einer Einwohnerzahl über 150 statt 100 Personen mit Straßennamen versehen werden sollen. Diesem Vorschlag hatten sich auch die Bewohner von „Auf der Hardt“ angeschlossen.



Der Antrag der CDU-Fraktion dürfte den Dorfgemeinschaften somit überhaupt nicht geschmeckt haben: Diese beantragte, dass ausnahmslos alle Nümbrechter Ortschaften mit unklaren Straßenbezeichnungen neue Straßennamen erhalten sollten – unabhängig von der Einwohnerzahl. Da die anderen Fraktionen Beratungsbedarf anmeldeten, wird über diesen Vorschlag nun in der Sitzung des Bau- und Betriebsausschusses am 10. Oktober beraten.

Während die Fraktionen noch zu einer Entscheidung gelangen müssen, hat Nümbrechts Bürgermeister Hilko Redenius bereits eine klare Meinung zur Sache, die lautet: Sicherheit geht vor. Vor Jahren, so erklärte er, wäre ein Mann in Heddinghausen an einem Herzstillstand verstorben, weil der Rettungswagen in dem Ort – der wie Ödinghausen über keine unterschiedlichen Straßennamen verfügte – herumirrte. „Vor diesem Hintergrund wurde der Beschluss, die Dörfer mit Straßennamen zu versehen, gefasst“, so Redenius. Wer an seiner Ortschaft hinge, so der Bürgermeister weiter, hätte heute außerdem die Möglichkeit, sie in offizielle Dokumente wie den Personalausweis oder die Geburtsurkunde eintragen zu lassen. Dies war zu den Zeiten, als man sich für einheitliche Straßennamen in den kleineren Ortschaften entschied, noch nicht möglich gewesen.

Den Vorwurf der Dorfgemeinschaft, ihre Kritik ignoriert und ein Schreiben unbeantwortet gelassen zu haben, weist der Nümbrechter Rathauschef von sich: „Nachdem das Schreiben mit Kritik und Vorschlägen der Dorfgemeinschaft Ödinghausen bei uns einging, erhielten sie ein Schreiben mit der Einladung zur gestrigen Sitzung, da ihr Anliegen hier beraten werden sollte“, so Redenius. Dieser sind die Dorfbewohner dann ja auch gefolgt – nur die Beratung wurde vertagt.
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