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Schüler nutzten Anne-Frank-Tag zur Spurensuche

Red; 14. Jun 2017, 14:53 Uhr
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Schüler nutzten Anne-Frank-Tag zur Spurensuche

Red; 14. Jun 2017, 14:53 Uhr
Nümbrecht – Die Klassen 9a und 9d des Homburgischen Gymnasiums erinnerten sich an Anne Frank und jüdische Gemeindemitglieder aus Nümbrecht.
„75 Jahre Tagebuch“ ist das Motto des Anne-Frank-Tages 2017, denn am 12. Juni war es 75 Jahre her, dass Anne Frank von ihren Eltern zu ihrem 13. Geburtstag ein Tagebuch geschenkt bekam. Am vergangenen Montag, dem 12. Juni, haben sich deswegen auch die 9a und 9d des Homburgischen Gymnasiums Nümbrecht erinnert. Zuerst setzten sich die Schüler mit Annes kurzem Leben auseinander. Dann durften sie selbst in Annes Tagebuch schreiben. Gesammelt wurden Ideen, wie und warum an Anne erinnert wird beziehungsweise werden könnte, sowie Vorstellungen, wie die Welt eigentlich aussehen sollte, in der die Schüler leben wollen. Im gemeinsamen Austausch bezüglich der Bedeutung des Gedenkens, kam auch die Frage auf, wie hier in Nümbrecht an die jüdischen Gemeindemitglieder erinnert wird.



Bei der anschließenden Erkundungstour durch Nümbrecht wurden Spuren des Gedenkens gesucht und gefunden, wie in der Leo-Baer-Straße und die Meta-Herz-Straße, deren Namensgebung auf jüdische Nümbrechter zurückgeht. Auch den jüdischen Friedhof, der seit 1955 als Gedenkstätte fungiert, den Standort der ehemaligen Synagoge und die Stolpersteine, die gezielt vor den Wohnhäusern an ihre ehemaligen Bewohner erinnern, besuchten die Neuntklässler. Sie realisierten: Selbst wenn es keine aktive jüdische Gemeinde mehr in Nümbrecht gibt, so finden sich doch überall um sie herum Spuren, um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken. Und solange diese Spuren noch gesehen werden und Annes Tagebuch noch gelesen wird, werden wir nicht vergessen, so die Schüler.


[Bild: privat --- Stolperstein in Nümbrecht.]
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