Oberberg – Hausärzteverband Oberberg begrüßt Pläne der künftigen Landesregierung, an allen medizinischen Fakultäten Lehrstühle für Allgemeinmedizin einzurichten, um so der hausärztlichen Unterversorgung entgegenzuwirken.

Der Vorstand des oberbergischen Hausärzteverbandes begrüßt die Beschlüsse in den CDU/FDP-Koalitionsverhandlungen zur Einrichtung von Lehrstühlen für Allgemeinmedizin an allen medizinischen Fakultäten des Landes. "Gerade hinsichtlich der Situation an der Medizinischen Fakultät in Köln mit Bedeutung für unsere Region ist dieser Schritt überfällig", erklärt der Vorstand des oberbergischen Hausärzteverbandes. "Die Lehrstühle für Allgemeinmedizin müssen breit in Lehre und Forschung sowie Patientenversorgung integriert sein und eine entsprechende personelle und materielle Ausstattung erhalten.“  Eine reine Landarztquote für zehn Prozent der Medizinstudenten reiche bei Weitem nicht aus, „da die Facharztweiterbildungen für Allgemeinmedizin um das Vierfache auf über 40 Prozent aller Facharztabschlüsse erhöht werden müssen, um eine Katastrophe in der Primärversorgung zu vermeiden.“

Um eine massive hausärztliche Unterversorgung in den kommenden drei bis fünf Jahren aufzufangen, müssen nach Meinung des Hausärzteverbandes Quereinsteigerprogramme für Allgemeinmedizin und damit die hausärztliche Tätigkeit in den  Praxen mit Weiterbildungsbefugnis für jeweils zwei Jahre voll finanziert werden, was bislang nicht der Fall gewesen sei.  "Es zeigt sich bei Fachärztinnen und Fachärzten anderer Fachrichtungen ein zunehmendes Interesse an einer hausärztlichen Tätigkeit, wie wir aus der Ärztekammer erfahren haben. Die notwendige zweijährige allgemeinmedizinische Praxisphase in der Weiterbildung zum Erreichen einer solchen Qualifikation darf angesichts der Bedeutung für die Versorgung der Bevölkerung nicht an finanziellen Fragen scheitern", stellt der Vorstand des oberbergischen Hausärzteverbandes fest.