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Von der Mülldeponie zum Innovations-Zentrum

fj; 23. May 2017, 14:19 Uhr
Bilder: Fenja Jansen --- Studierende und Lehrende füllen den Standort :metabolon als Lehrort der TH Köln mit Leben.
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Von der Mülldeponie zum Innovations-Zentrum

fj; 23. May 2017, 14:19 Uhr
Lindlar – Heute wurde der Projektstandort :metabolon als offizielles Lehrzentrum der Technischen Hochschule Köln eingeweiht – Damit verstärkt die TH Köln nun ihre Lehr- und Lernaktivitäten am Standort.
Von der Mülldeponie zum Forschungs- und Lehrzentrum, so lässt sich die Erfolgsgeschichte und der Wandel des Entsorgungszentrums Leppe beschreiben. Unter dem Projektnamen :metabolon vollzog sich die Neuausrichtung zu einem Kompetenz-, Lern- und Innovationsort für Stoffumwandlung und standortbezogene Umwelttechnologie und –techniken. Hinter dem Wandel steckt die 2010 gegründete Forschungsgemeinschaft :metabolon, die sich aus dem Bergischen Abfallwirtschaftsverband (BAV) und der Technischen Hochschule (TH) Köln zusammensetzt und heute einen weiteren Meilenstein ihrer Partnerschaft feiern konnte: Die Eröffnung des Lehrzentrums :metabolon.


[Halten die Türen für innovative Ideen offen: (v. li.) Jochen Hagt, Landrat und Verbandsvorsteher des BAV, Prof. Dr. Rüdiger Küchler von der TH Köln und Monika Lichtinghagen-Wirths, Geschäftsführung BAV und Leitung der Forschungs- gemeinschaft.]

Gemeinsam mit weiteren Partnern aus Entwicklung und Forschung entwickelt die interdisziplinäre Forschungs- gemeinschaft Lösungen zur sogenannten zirkulären Wertschöpfung, also zum Beispiel zur Aufbereitung und Verwertung von Sekundärstoffen aus Reststoffen. „Aus Abfällen Wertstoffe machen und unsere Erkenntnisse für die Gesellschaft nutzbar machen, das ist das Ziel, für das wir hier arbeiten“, fasste Prof. Dr. Michael Bongards von der TH Köln, wissenschaftlicher Leiter der Forschungsgemeinschaft :metabolon, zusammen.

Mit der Eröffnung des Lehrzentrums verstärkt die TH Köln nun ihre Lehr- und Lernaktivitäten am Standort: Ab Juli wird Prof. Dr. Christian Malek am Campus Gummersbach lehren. Zum kommenden Wintersemester wird er eine Vorlesung zur „Modellierung und Simulation“ anbieten. Ab dem Sommersemester 2018 wird der neue Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen angeboten, in dem Malek ebenfalls aktiv sein wird. Der Start dieses neuen Angebots mit den Schwerpunkten „Technologiemanagement“ und „Energie- und Ressourcenmanagement“ ist für April 2018 auf :metabolon geplant.



Doch schon jetzt sei :metabolon ein lebendiger Standort, so Prof. Dr. Bongards, an dem viele Menschen gemeinsam forschen: Derzeit sind meist rund 15 Mitarbeiter , aber auch Studierende vor Ort. Sie arbeiten an Studienprojekten oder führen ihre experimentellen Bachelor- und Masterarbeiten durch. Auf :metabolon zu finden sind auch die beiden iranischen Promotionsstudenten Iman Omidi und Mehdi Aleshahidi, die neben ihren eigenen Forschungsarbeiten auch Studierende betreuen. Auch Prof. Dr. Astrid Rehorek hat ihr Labor vom Standort Leverkusen der TH Köln nach Lindlar gebracht und betreut hier auch weitere Promotionen. Ihre Promovenden Matthias Balsam und Christoph Steiner beschäftigen sich zum Beispiel mit der Frage, unter welchen Bedingungen sich Deponie-Sickerwasser und Presswasser aus der Kompostierung gemeinsam reinigen lassen.


[Forschen unter optimalen Bedingungen: Studierende an der Sickerwasseranlage am Standort :metabolon.]

Für ihre Forschung stehen den Lehrenden und den Studierenden auf :metabolon unter anderem eine Hackschnitzelheizung, vier Biogas-Anlagen, Spektroskopie-Geräte und eine Hydrothermale Carbonisierungsanlage zur Verfügung. „Um diesen fakultätsübergreifenden Standort beneiden uns viele Hochschulen“, wusste Prof. Dr. Christian Averkamp, Dekan des Campus Gummersbach der TH Köln, zu berichten. So ist es nicht verwunderlich, dass sich mittlerweile zahlreiche weitere Hochschulen, auch aus dem Ausland, der Forschungsgemeinschaft als Partner angeschlossen haben und diese europaweit Beachtung erhält und Besuch aus aller Welt empfängt.
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