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Luther auf Schloss Homburg

uh; 22. May 2017, 08:17 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
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Luther auf Schloss Homburg

uh; 22. May 2017, 08:17 Uhr
Oberberg - Sonderausstellung zum Leben von Martin Luther ist im Rahmen des Internationalen Museumstages eröffnet worden.
Seit 1978 ist der Internationale Museumstag ein jährlich stattfindendes Ereignis, bei dem am dritten Sonntag im Mai auf die Vielfalt und die Bedeutung der Museen aufmerksam gemacht wird. Zum Museumstag eröffnete am Sonntag im White Cube des Museums die Wanderausstellung „Leben nach Luther – Eine Kulturgeschichte des evangelischen Pfarrhauses“. Sie ist konzipiert vom Deutschen Historischen Museum Berlin in Kooperation mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Internationalen Martin-Luther-Stiftung (IMLS). Gefördert wird sie durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).


[Der Lautenspieler Stephan Rath war zu Gast.]

Die Wanderausstellung anlässlich des Luther-Jahres spannt den Bogen vom Ursprung des Pfarrhauses im Kontext der Reformation bis zum gesellschaftlichen Status der Pfarrfamilie. Museumsdirektorin Dr. Gudrun Sievers-Flägel erläuterte zur Eröffnung die Themen: Ursprung von Pfarrfamilie und Pfarrhaus im Zusammenhang der Reformation; Amtstrachten und Amtspflichten; Statusfragen der Pfarrfamilie im gesellschaftlichen Gefüge; die geistige und Ökonomische Ausstattung des Pfarrhauses; Leistungen in Geistes- und Naturwissenschaften, die es hervorbrachte. Schließlich beleuchtet die Ausstellung das Verhältnis des Pfarrhauses zur Politik im 20. Jahrhundert.



Passend zur Thematik spielte Stephan Rath Lautenmusik des frühen 16. Jahrhunderts. Sein Programm beinhaltete auch die Lieblingsmusik und Kompositionen von Martin Luther. Zu der Autoren-Lesung mit Cord Aschenbrenner „Das Evangelische Pfarrhaus. 300 Jahre Glaube, Geist und Macht: Eine Familiengeschichte“, hatten sich zahlreiche Besucher im Gartenzimmer eingefunden. In seinem Buch greift er immer wieder Themen wie „Die Erziehung im Pfarrhaus“ und “Das Leben im Pfarrhaus“ auf. Aschenbrenner ist selbst Enkel und Großneffe evangelischer Pastoren.


[Autorenlesung mit Cord Aschenbrenner.]

Die Besucher hatten am Museumstag auch die Gelegenheit, ihre Bibeln und Gebetsbücher kulturhistorisch begutachten und bewerten zu lassen. Jörg Mewes, Buchhändler aus Overath, betrachtete jedes Exemplar akribisch und gab dann sein Urteil ab, was für so manch einen Besucher jedoch ernüchternd ausfiel, denn so manche hoch geschätzte Rarität entpuppte sich als Massenartikel, der lediglich ideellen Wert hat. Bücher, so Mewes, wurden mit Beginn der Industrialisierung etwa in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in größeren Stückzahlen gedruckt und sozusagen zur Massenware.

Die Wanderausstellung wird noch bis zum 25. Juni im White Cube des Museums gezeigt.
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