Archiv

Neuer Schutz vor Hochwasser

fj; 12. May 2017, 15:40 Uhr
Bilder: Fenja Jansen --- Feierliche Inbetriebnahme: (v. li. 1. Reihe) Hubert Scholemann (Aggerverband), Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein, (v. li. 2. Reihe) Dr. Christian Dickschen (Oberbergischer Kreis) und Prof. Dr. Lothar Scheurer (Aggerverband) und (oben) Klaus Marenbach (Ingenieurbüro Donner & Maren).
ARCHIV

Neuer Schutz vor Hochwasser

fj; 12. May 2017, 15:40 Uhr
Gummersbch – Heute nahm der Aggerverband das Hochwasserrückhaltebecken Merzsiefen in Betrieb, dass insbesondere die Einwohner in Halstenbach und Dieringhausen vor Hochwasser schützen soll.
Unwetter mit Starkregen, wie am 3. Mai 2011, hatten in der Vergangenheit immer wieder zu Überflutungen und Schäden an Gebäuden und Grundstücken am Merzsiefen geführt. Der in Wiehl entspringende Bachlauf hatte dabei insbesondere in der Ortslage Gummersbach-Halstenbach durch Überflutung Schäden angerichtet. Grund war ein Überstau der Bachverrohrung sowie die über dem Tal entlangführende A4, die zusätzliche hohe Wassermengen in das Gebiet des kleinen Baches führte, was die Abflusssituation noch verschlimmerte. Um insbesondere die Einwohner in Halstenbach und Dieringhausen vor Hochwasser zu schützen, hat der Aggerverband in Zusammenarbeit mit dem Straßenbetrieb NRW, dem Oberbergischen Kreis und der Stadt Wiehl das Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Malzsiefen gebaut und den Betrieb dafür übernommen.


[Der eigentlich beschauliche Bachlauf Merzsiefen fließt nun in ein Zulaufbauwerk am Fuße des Damms.]

Der Bau begann im April 2016, ein Jahr später wurde das Projekt fertiggestellt. Heute nahm der Aggerverband das Rückhaltebecken mit einem Volumen von 7.300 Kubikmetern in Betrieb. „Der Straßendamm dient dabei als Absperrbauwerk. Die bestehende Bachverrohrung wurde saniert und dient als Grundablassleitung sowie zur Hochwasserentlastung“, erklärte Hubert Scholemann vom Aggerverband die Maßnahme. Am Dammfuß wurden zusätzlich ein Stahlbeton-Drosselbauwerk mit Schiebersteuerung und ein Zulaufbauwerk zur Aufnahme und Regulierung des Wasserabflusses gebaut. Eine weitere Entlastungsleitung, die quer durch den gesamten Damm der B 256 verlegt wurde, kann eine Wassermenge von 23.800 Kubikmetern ableiten, ohne dass der Damm beschädigt wird.



„Ein Schutzsystem aus Betonit -, Geoggitter – und Erosionsschutzmatten mit darauf abgestimmten Boden- und Filterschichten verhindert, dass der Straßendamm und der Untergrund ‚aufweichen‘“, erklärte Scholemann weiter. Insgesamt hat die Maßnahme laut Aggerverband rund 1,2 Millionen Euro gekostet. Das Land NRW trägt davon über seinen Landesbetrieb Straßen NRW 90 Prozent der Kosten. Vier Prozent der Gesamtkosten kamen vom Oberbergischen Kreis, sechs Prozent von der Stadt Wiehl. „Dadurch, dass wir den bereits vorhandenen Straßendamm nutzen können, wurde eine pragmatische und somit kostengünstige Lösung erreicht“, bedankten sich Scholemann und Prof. Dr. Lothar Scheurer, Vorstand des Aggerverbandes, insbesondere beim Landesbetrieb Straßen NRW.


[Hubert Scholemann vom Aggerverband vor der Entlastungsleitung, die quer durch den gesamten Damm der B 256 verlegt wurde.]
WERBUNG