Archiv

Ein Schwerverletzter nach Unfall beim 'Drag Day'

uh; 7. May 2017, 20:03 Uhr
Bilder: Martin Hütt, Polizei (1) --- Völlig zerstört wurde der US-Bolide bei dem Unfall in Marienheide.
ARCHIV

Ein Schwerverletzter nach Unfall beim 'Drag Day'

uh; 7. May 2017, 20:03 Uhr
Marienheide - Szene-Treffen auf dem Regionalflughafen zwischen Marienheide und Meinerzhagen abgebrochen - Schwerstarbeit für die Polizei: Fast 500 Geschwindigkeitsverstöße im Umfeld des Flugplatzes.
Von Ursula Hütt

Es sollte ein unbeschwertes Treffen der Szene sein, die auf viel Hubraum und PS setzt und auf dem Regionalflughafen Marienheide/Meinerzhagen den passenden Rahmen gefunden hatte. Vor geschätzten 3.500 Besuchern war am Samstag auf dem Flugplatz ein Drag Day geplant, ein "Fun-Race & US Cars-Treffen". 80 US-Cars hatten sich laut Polizei zum sogenannten "¼ Meilen Fun-Race" angemeldet. Doch die Ordnungshüter hatten alle Hände voll zu tun - und das hatte mehrere Gründe. Nachdem gut die Hälfte der Teilnehmer ihre Rennen unfallfrei bestritten hatten, kam es gegen 14:45 Uhr zum jähen Ende: Ein 52-jähriger Teilnehmer verlor auf der Startbahn die Kontrolle über seinen Boliden und geriet ins Schleudern.

Das Fahrzeug fuhr scheinbar ungebremst über die Wiese, kollidierte hier mit fünf geparkten Besucherfahrzeugen und kam erst danach zum Stehen. Der 52-jährige Fahrer wurde durch einen zufällig anwesenden Arzt und den Rettungsdienst erstversorgt und dann schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht. Die weiteren Rennen wurden nach diesem Unfall abgesagt, die Veranstaltung mit Show-Programm lief dagegen noch weiter. Im Rahmen der Ermittlungen zu diesem Unfall fiel den Beamten eine Drohne auf, die über den Flugplatz flog. Der Besitzer, ein 43 Jahre alter US-Bürger, wurde ermittelt, die Drohne sichergestellt. Der Mann sieht jetzt einem Strafverfahren entgegen.


[Lange Zeit war der "Drag Day" sehr hamonisch abgelaufen, ehe es zu dem schweren Unfall kam.]

Dabei hatte das Treffen sehr harmonisch begonnen. Strahlend blauer Himmel und angenehme Temperaturen waren die idealen Voraussetzungen für den "Drag Day", der von Marc-Oliver Saxenhammer, auch bekannt durch Mo´s Garage, die er in Wipperfürth betreibt, veranstaltet wurde. Zu sehen war ein breites Teilnehmerfeld von klassischen Fahrzeugen über Hot Rods und Custom Cars bis hin zu modernen Muscle Cars. Neben dem Beschleunigungsrennen ging es auch darum, zu sehen und gesehen zu werden. Wer mit seinem Chevrolet, Pontiac, Dodge oder Jeep gekommen war, konnte sicher sein, immer wieder staunend betrachtet und auch beneidet  zu werden. Einige Teilnehmer hatten eine weite Anreise, viele kamen aber auch aus den näher gelegenen Städten, wie Köln, Euskirchen, Siegburg und Leverkusen.


Auch aus dem Oberbergischen Kreis waren mehrere Besitzer amerikanischer „Straßenkreuzer“ zum Flugplatz gekommen, um ihre auf Hochglanz polierten Fahrzeuge auf der Start- und Landebahn zu präsentieren. Auf der großen Aussteller-Meile waren US Car-Händler, Fachfirmen zur Pflege und Erhaltung der Fahrzeuge, ein US Car-Werkstattprofi und diverse Händler für American Lifestyle Produkte vertreten.

Getrübt wurde das Bild nur durch Besucher, die es nach Auskunft der Polizei mit der Beachtung der Verkehrsregeln nicht so genau nahmen. Die Ordnungshüter registrierten im Umfeld des Veranstaltungsortes eine enorme Zahl an Vergehen. So kam es zu 493 Geschwindigkeitsverstößen. 67 Ordnungswidrigkeiten und 426 Verwarnungsgelder wurden verhängt. Einige Kradfahrer waren mit Geschwindigkeiten jenseits von Gut und Böse unterwegs. "Tagessieger" war ein Fahrer, der mit 134 km/h bei erlaubten 60 km/h unterwegs war, ein weiterer wurde an derselben Stelle mit 120 km/h gemessen.  Darüber hinaus kam es zu zehn Anzeigen wegen Erlöschen der Betriebserlaubnis, sechs Fahrverbote wurden verhängt und sechs Reifen-Ordnungswidrigkeiten geschrieben.
WERBUNG