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Knappe Mehrheit für Erhalt der Bahnübergänge

fj; 4. May 2017, 11:45 Uhr
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Knappe Mehrheit für Erhalt der Bahnübergänge

fj; 4. May 2017, 11:45 Uhr
Engelskirchen – Der Bahnübergang Gartenstraße in Ründeroth bleibt erhalten – Damit ist das Angebot der Bahn, den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs zu finanzieren, vom Tisch – Feuerwehr kritisiert längere Schranken-Schließzeiten.
Die Deutsche Bahn ist gesetzlich dazu verpflichtet, so viele Bahnübergänge wie möglich zu beseitigen. Vor diesem Hintergrund wurde in Engelskirchen zuletzt teils hitzig über die Bahnübergänge Im Bruch, Haus Ohl und Gartenstraße in Ründeroth diskutiert. Die Bahn hätte den Übergang in der Gartenstraße gerne komplett geschlossen und den Übergang Im Bruch nur noch für Fußgänger offen gelassen. Um hierfür das „Ok“ aus Engelskirchen zu bekommen, lockte sie mit dem barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Ründeroth bis 2018. Daneben hätte sie auch noch einen Gehweg von Haus Ohl bis zur Gartenstraße finanziert.

In einer Bürgerversammlung sprachen sich viele Anwohner jedoch gegen diesen Vorschlag aus und in der Sitzung des Bau-und Infrastrukturausschusses am 27. April kam es zur Patt-Situation, sodass man sich für eine erneute Beratung und eine Sondersitzung entschied, die am gestrigen Abend stattfand. Für neuen Zündstoff in der Diskussion sorgte hier nochmal ein Hinweis von Gemeindebrandinspektor Thomas Krimmel.

Denn die Entscheidung dafür, die drei Bahnübergänge zu behalten würde gleichzeitig bedeuten, dass sich die Schließzeit der Schranken an den Übergängen Friedhofstraße und Saure Wiese um jeweils rund eine Minute verlängert. „Schon heute haben die Schließzeiten einen negativen Einfluss auf unsere Eintreffzeiten. Durch noch längere Schließzeiten wird das Ziel, die Hilfsfristen zu erfüllen, immer unmöglicher. Nicht nur, dass die Einsatzfahrzeuge auf der Fahrt zum Einsatzort aufgehalten werden können, sondern auch, dass die Einsatzkräfte nicht zum Gerätehaus gelangen können, stellt ein Problem dar“, bat er die Mitglieder des Ausschusses bei ihrer Entscheidung zu bedenken.



Dieser Hinweis wog schwer für die Verwaltung, die SPD und die Grünen, die sich dafür aussprachen, den Vorschlag der Bahn anzunehmen. Somit hätte die Gemeinde auch nur einen Eigenanteil in Höhe von rund 51.000 € für die Erneuerung und Errichtung eines barrierefreien Bahnhofs in Ründeroth zahlen müssen, anstatt rund 211.000 €. Doch durch das Votum von CDU, FDP und UWG ist der barrierefreie Umbau des Bahnhofs nun eh erst einmal in weite Ferne gerückt und eine Finanzierung durch die Bahn ist vom Tisch: Mit einer Stimme Mehrheit beschlossen sie, die drei Bahnübergänge zu erhalten und zu erneuern.

Wann und wie der barrierefreie Umbau nun trotzdem kommen kann, will die Verwaltung nun in Gesprächen mit der Bahn klären. „Klar ist aber, dass wir nun deutlich länger warten müssen“, bedauerte Bürgermeister Dr. Gero Karthaus, dass nicht schon bald mit dem kompletten Umbau des Bahnhofs begonnen werden kann. Besonders kritisch sah er aber, dass das Argument der Feuerwehr bei der Mehrheit der Ausschussmitglieder verhallte. „Da hätte man besser nochmal genauer drüber nachgedacht“, so der Rathauschef.
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