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„Das Beste kommt zum Schluss“

nh; 2. May 2017, 13:55 Uhr
Bild: Flying Media --- Der Sportpark Leppe wird sein Gesicht verändern. Nach über 60 Jahren wird aus dem Hartplatz ein Kunstrasenplatz und die Leichtathleten dürfen sich auf eine hochmoderne Tartanbahn freuen.
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„Das Beste kommt zum Schluss“

nh; 2. May 2017, 13:55 Uhr
Engelskirchen - Der Sportpark Leppe wird für über 700.000 € erneuert und bereits Ende Oktober sollen die Leichtathletikanlage und der neue Kunstrasenplatz genutzt werden können - Vorfreude beim VfL Engelskirchen riesig.
Von Nils Hühn

Das Jahr 2017 wird für die 1.150 Mitglieder des VfL Engelskirchen ein ganz besonderes Jahr werden, denn in einem wahren Mammutprojekt wird der Sportpark Leppe komplett erneuert. „Der Sportpark hat das Zeitliche gesegnet“, sagte Peter Stephan in seiner Funktion als Förderverein-Vorsitzender. Der Verein hatte sich 2011 gegründet, als die Pläne zur Erneuerung der Sportanlage immer konkreter wurden. Da der Sportpark Leppe mit dem Fußballplatz und der Leichtathletikanlage eine größere Dimension einnimmt, als ein reiner Fußballplatz, sind die Kosten auch höher, weshalb es viel Vorlaufzeit benötigte, um konkrete Pläne fassen zu können.

Aber mittlerweile konnte man sich auf allen Ebenen einigen. Mit Fixkosten von 700.000 € rechnet der Verein. Für alle weiteren Maßnahmen werden weitere 100.000 € benötigt. Mit 400.000 € beteiligt sich die Gemeinde Engelskirchen. „Das Beste kommt zum Schluss“, meinte Bürgermeister Dr. Gero Karthaus mit einem Zwinkern zu Vereinschef Hans-Georg Potthof. Denn mit der Sanierung des Sportparks Leppe finden die Sanierungsmaßnahmen der Engelskirchener Sportstätten vorerst ein Ende. Rund fünf Millionen Euro investierte die Gemeinde in den vergangenen Jahren in Sporthallen und Sportplätze.


Neben dem Geld der Gemeinde wird der VfL einen Kredit in Höhe von 150.000 € aufnehmen. Die fehlenden 150.000 € bis 250.000 € sollen durch Spenden eingenommen werden. Ziel ist es, 800.000 € zur Verfügung zu haben. Laut dem Spendenbarometer fehlen dem Klub noch 168.500 €, aber das Team um Peter Stephan ist optimistisch, dass noch viele Sponsoren gefunden werden. In den kommenden Wochen ist aber auch viel Eigenarbeit nötig. Denn den Rückbau des Platzes macht der Verein selbst. Ab dem 13. Mai ist jeden Samstag zwischen 8 Uhr 18 Uhr Arbeitseinsatz. Mit mindestens 700 Netto-Arbeitsstunden wird bis zum Ende des Projekts gerechnet.

Am 6. Juni rückt die beauftragte Firma Hombach aus Dieringhausen mit schwerem Gerät an, und wird die Asche beiseiteschieben. Diese kann dann kostenfrei abgeholt werden. „Die Asche ist nicht konterminiert“, hat sich der Verein von einem Gutachter bestätigen lassen, betonte Peter Stephan. Bis Ende Oktober entsteht in Zusammenarbeit mit der Firma Polytan ein 96 Meter langer und 58 Meter breiter Kunstrasenplatz. Damit wird das Spielfeld im Vergleich zur aktuellen Größe um zehn Meter kürzer und auch zehn Meter schmaler. „Auf dieser Größe ist Fußball nach meinen Vorstellungen möglich“, sagte Abteilungsleiter Dirk Büttner.


[Freuen sich auf den neuen Sportpark Leppe: Bürgermeister Dr. Gero Karthaus (v.l.), Dirk Büttner (Fußball-Abteilungsleiter), 1. Vorsitzender Hans-Georg Potthof, Stefan Eschbach (Kassierer Förderverein), Schriftführer Andreas Miebach und Fördervereins-Vorsitzender Peter Stephan.]

Die Leichtathleten können sich über sechs Sprintbahnen und vier 400-Meter-Bahnen freuen. Die Kugelstoß-Anlage wird verlegt. Es entstehen zwei Weitsprung- sowie zwei Hochsprung-Anlagen. „Für den Westen des Oberbergischen Kreises entsteht hier eine tolle Leitathletikanlage“, freut sich Bürgermeister Karthaus. Bis jetzt wird der Sportpark nur von der Grundschule genutzt, aber auch das nur einen Kilometer entfernte Aggertal-Gymnasium ist ein potenzieller Nutzer. „Wir werden mit allen Schulen im Gemeindegebiet sprechen“, kündigte Potthof an.

Nach der Fertigstellung Ende Oktober soll der Platz auch weiterhin geöffnet bleiben und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Durch die neue Anlage erhofft sich der Verein einen Aufschwung auf allen Ebenen. Zwar sei man immer noch der mitgliederstärkste Verein in Engelskirchen, aber viele Mitglieder überlegen an einen Wechsel. Mit den verbesserten Rahmenbedingungen will der VfL sein Image als der „Verein für alle“ unterstreichen. Deswegen wird auch im Zuge der Umbaumaßnahmen das Sportheim eine Rampe für Rollstuhlfahrer erhalten und die Toilette behindertengerecht gestaltet.

Eine große Eröffnung wird aber erst in Frühjahr 2018 stattfinden. „Zwar sind die Arbeiten bis dahin längst beendet, aber im November wollen wir nicht draußen feiern“, erklärte Potthof. Die Auswirkungen während des Umbaus sollen so gering wie möglich ausfallen. Die Fußballer werden auf dem Kleinspielfeld oder beim SV Schnellenbach trainieren und die Leichtathleten dürfen beim TSV Dieringhausen auf die Anlage. Auch die regelmäßigen Sportveranstaltungen sollen stattfinden. „Beim Grengellauf müssen wir etwas improvisieren“, sagte Potthof. Aber da die Bauzeit von fünf Monaten sportlich und recht überschaubar ist, ist der Einschnitt gering.
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