Nümbrecht - Seit über 60 Jahren sind Gudrun und Eberhard Schneider für das DRK aktiv und wurden nun mit dem CDU Bürgerpreis ausgezeichnet – Bundestagspräsident Norbert Lammert sprach eindrucksvoll über den unschätzbaren Wert des Ehrenamts.

Der Nümbrechter Bürgerpreis, den der CDU-Ortsverein unter Vorsitz von Markus Lang seit zwölf Jahren an Menschen für deren außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement verleiht, ging in diesem Jahr an Gudrun und Eberhard Schneider, die seit vielen Jahrzehnten als tragende Säulen in der Ortsgruppe Nümbrecht des "Deutschen Roten Kreuzes " mitarbeiten.

[Mit gewohnt glänzender Manier und beeindruckender Rhetorik faszinierte Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert das Publikum.]

Nach der Preisübergabe durch Bürgermeister Hilko Redenius fehlten Eberhard Schneider selbst vor Rührung die Worte, seine Ehefrau Gudrun gestand, dass sie, als sie von der bevorstehenden Auszeichnung gehört habe, spontan einige andere Personen-Vorschläge ins Spiel gebracht habe, was jedoch keinen Einfluss mehr auf die Juryentscheidung hatte: „Wir fühlen uns sehr geehrt und freuen uns, dass sogar der Bundestagspräsident extra nach Nümbrecht gekommen ist". Redenius würdigte das "stille" Engagement der Eheleute aus Rommelsdorf, die sich 1957 im DRK kennen und lieben gelernt haben und der Hilfsorganisation seitdem unverbrüchlich die Treue hielten. Während zahlloser Einsätze des Blutspendedienstes konnte der DRK seitdem auf sie zählen, unsichtbar im Hintergrund sorgten sie auf hunderten von kommunalen Veranstaltungen für die Gesundheit, das Wohlergehen und den Schutz der Besucher, investierten unentgeltlich ihre Freizeit und Energie für die Ausbildung des DRK-Nachwuchses.

In Anerkennung dieser Lebensleistung überreichten Hilko Redenius und Markus Lang den mit 500€ dotierten Bürgerpreis und die eigens zu diesem Zweck geschaffene Skulptur des Nümbrechter Künstlers Hans Bulla an die beiden "stillen Stars der Gesellschaft". Zur Feierstunde in der Aula des Homburgischen Gymnasiums konnte Markus Lang als Ehrengast nicht nur Bundestagspräsident Norbert Lammert begrüßen, sondern auch hohe Vertreter der Oberbergischen Politik auf Kreis-, Landes- und Bundeebene.

Zudem freute er sich über das große Interesse zahlreicher Teilnehmer aus Politik, Kirchen, Schulen, Verwaltung und Kreditinstituten. In einem kurzen Rückblick rief Lang die Preisträger der vergangenen Jahre und deren Engagement auf allen Ebenen gesellschaftlichen Lebens in Erinnerung und lobte sie als Bereicherung für das Zusammenleben aller Nümbrechter.


NRW-CDU-Generalsekretär Bodo Löttgen forderte dazu auf, sich den aktuellen politischen Herausforderungen zu stellen, warnte aber davor, politische Debatten vom persönlichen Kontakt in soziale Netzwerke auszulagern. Im Mittelpunkt der Festrede des zweiten Mannes im Staat, Norbert Lammert, stand selbstredend das Ehrenamt, das als immaterieller Beitrag ins gesamtgesellschaftliche Bruttosozialprodukt leider keinen Eingang finde. In gewohnt glänzender Manier stellte der brillante Rhetoriker den Wert tatsächlich erbrachter Dienstleistungen dem des ehrenamtlichen Tuns gegenüber.

Basierend auf Daten des statistischen Bundesamtes von 2015 legte er dar, dass in Deutschland jährlich etwa fünf Milliarden Stunden ehrenamtlichen Engagements erbracht würden, die Kosten in Höhe von fast 50 Milliarden Euro verursachen, falls sie je in Rechnung gestellt würden: „Das ist ein gigantisches Volumen erbrachter, nicht erfasster, nicht bezahlter Leistung und ich stehe mit Staunen und Bewunderung vor dem Ausmaß bürgerschaftlichen Engagements." Mit Blick auf die aktuelle Nachrichtenlage und die anstehenden Wahlen bezeichnete er das Leben in unserem freien Land als keine Selbstverständlichkeit und appellierte an alle Anwesenden mit dem Gang zur Urne die Demokratie zu stärken. Für die musikalische Unterhaltung der Preisverleihung zeichnete das Oberwiehler Sängerquartett unter der Leitung von Ralf Zimmermann verantwortlich.