Archiv

CVJM hat den Klassenerhalt selbst in der Hand

pn; 30. Apr 2017, 02:30 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung ---- Marc Weschenbach und der CVJM Oberwiehl gewinnen das Abstiegsendspiel gegen den HSV Bocklemünd und dürfen weiter auf den Klassenerhalt hoffen.
ARCHIV

CVJM hat den Klassenerhalt selbst in der Hand

pn; 30. Apr 2017, 02:30 Uhr
Oberberg - Oberwiehl zittert sich zum Sieg über Bocklemünd - TVS gelingt Überraschungscoup - Derschlag verliert in Köln - Nümbrecht wird in Siebengebirge überrannt - Die Herren-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘.
CVJM Oberwiehl – HSV Bocklemünd 28:26 (14:16).


Der CVJM Oberwiehl hat den Klassenerhalt nach dem immens wichtigen Heimsieg über den direkten Konkurrenten aus Bocklemünd wieder in den eigenen Händen. Doch ehe den Südkreislern der Sprung auf den zehnten Tabellenrang gelang, galt es 60 Minuten lang zu zittern. CVJM-Trainer Florian König sah ein überraschendes gutes Spiel, das von seiner Intensität lebte. Die Gäste erwischten den wesentlich besseren Start in die Partie und hatten über 0:4 (5.) beim 2:7 (11.) die erste Duftmarke gesetzt. Oberwiehl kam überhaupt nicht mit dem hohen Tempo des HSV zurecht und Torjäger Mirco Böing düpierte den Innenblock der Gastgeber in fast jeder Situation. „Wir hatten zunächst große Probleme und sind bis kurz vor der Pause eigentlich nur hinterher gerannt“, versuchte König mit einer Deckungsumstellung zu reagieren, allerdings anfangs noch ohne Erfolg. „Bocklemünd hat in der ersten Hälfte aber auch einfach einen Sahnetag erwischt“, setzte der Oberwiehler darauf, dass die Gäste dieses Niveau nicht halten können würden.




[Simon Schanz war bester Oberwiehler und heimste ein Sonderlob seines Trainers ein.]

Und er sollte Recht behalten. Durch eine Manndeckung gegen Böing kam das Tempospiel der Gäste weitestgehend zum Erliegen und beim 17:17 (36.) fiel auch der schnelle Ausgleich. „Damit hatten wir sie ihrer stärksten Waffe beraubt“, analysierte König. Über 22:22 (48.) bog die Partie in eine hochdramatische Schlussphase ein, die der CVJM-Coach einfach nur als „wild“ bezeichnete. Beide Teams sammelten nun Zeitstrafen und übertrumpften sich gegenseitig darin, klarste Torgelegenheiten auszulassen. „Keiner traf mehr das Tor. Man merkte einfach, um wie viel es für beide Teams ging und jeder bekam zittrige Hände“, zählte König allein bei seinem Team sieben völlig freie Würfe in den Schlussminuten. Über 24:23 (52.) und 27:24 (56.) hatten die Gastgeber letztlich aber das Quäntchen mehr Glück auf ihrer Seite.


Unabhängig davon wie Fortuna Köln heute gegen Dormagen spielt, haben die Oberwiehler Handballer ihr Schicksal in der eigenen Hand. Ein Sieg am letzten Spieltag im Südkreiskracher gegen den SSV Nümbrecht, auf den man zudem am Montag im Endspiel um den diesjährigen Kreispokal trifft, reicht der Mannschaft von Florian König auf jeden Fall. Sollte der Kreisnachbar allerdings den Spielverderber geben, wäre man von den Ergebnissen der Konkurrenz abhängig.


Oberwiehl: Bastian Schneider (8/5), Simon Schanz (7), Mirco Gröbner (4), Marc Weschenbach, Arthur Gartung (je 3), Andre Rischikov (2), Julian Marenbach (1).




HSG Siebengebirge – SSV Nümbrecht 34:19 (11:8).


[Mirco Gröbner steuerte vier Tore zum Sieg bei.]

Mit dem Ziel, der HSG Siebengebirge die Meisterschaftssuppe zu versalzen, reisten die Nümbrechter Handballer Richtung Oberpleis. Dabei stellte sich die Mannschaft von Mario Jatzke und Patrick Seebaum allerdings fast von allein auf. Lediglich Christopher Suhr, Daniel Funk und Philip Winkler nahmen neben Jatzke auf der Wechselbank Platz. Trotzdem sah es zunächst danach aus, als ob die Oberberger dem Tabellenführer auch ein drittes Mal diese Saison ein Bein stellen können. Patrick Martel besorgte die schnelle 1:0-Führung und Nümbrecht ließ die Gastgeber nie in ihr gefürchtetes Gegenstoßspiel kommen. Als Daniel Funk einen Siebenmeter zum 3:8 (17.) einnetzte, wurde es ruhig in der sehr gut gefüllten Halle am Sonnenhügel. Doch was folgte, war ein Fehlerfestival sondergleichen. Christopher Suhr verhaspelte gleich drei Mal in Folge den Ball und musste kurz darauf genauso wie Harry Roth auf die Strafbank. Die Gastgeber berappelten sich, glichen durch Willi Meiling zum 8:8 (25.) aus und nutzten eine erneute doppelte Überzahl dazu, den Spielverlauf zur Pause völlig auf den Kopf zu stellen.


„Die ersten 15 Minuten waren überragend. Da haben wir sie an die Wand gespielt“, suchte Jatzke nach dem Schlusspfiff nach Erklärungen. Die Zeitstrafen hätten seinem Team in der Folge ein wenig den Fluss genommen „und danach hat Siebengebirge auch seine Klasse gezeigt“, so der Coach weiter. Die Hausherren hielten nach dem Seitenwechsel das Tempo konsequent hoch und zermürbten über 16:11 (36.) und 25:18 (49.) damit den Nümbrechter Rumpfkader. „Ich habe irgendwann aufgehört, die Gegenstöße zu zählen“, ergaben sich Jatzkes Spieler in den Schlussminuten in ihr Schicksal. Vorwürfe wollte der Coach seinem Team deshalb aber nicht machen: „Das ist eine Niederlage die weh tut und auch weh tun muss, weil wir uns ein wenig ergeben haben. Aber trotzdem Hut ab, was die Jungs die letzten zwei Wochen geleistet haben. Wir sind personell arg gebeutelt und wollten heute auch unsere zweite Mannschaft im Abstiegskampf unterstützen.“


Nümbrecht: Ilja Schattner (4), Mario Weissner, Kevin Schieferdecker, Patrick Martel (je 3), Harry Roth (2), Daniel Funk (2/2), Christopher Suhr, Tom Bonfiglio (je 1).




MTV Köln 1850 – TuS Derschlag 34:28 (19:15).


Nicht Fisch, nicht Fleisch war der Derschlager Auftritt in der Kölner Domstadt. „Wir haben den Start einfach völlig verschlafen“, haderte Trainer Ralph Weinheimer mit den Anfangsminuten seines Teams, das schnell mit 2:7 (8.) im Hintertreffen lag. Gerade in der Deckung bekamen die Oberberger zunächst überhaupt keinen Zugriff auf den wurfgewaltigen Rückraum des Tabellenvierten. Glück hatte zudem Petar Cutura, der nicht nur einen rabenschwarzen Tag erwischte, sondern auch nach einer unnötigen Aktion nach wenigen Minuten mit einer Zeitstrafe noch gut bedient war. Ansonsten ließen die Gäste allerdings die nötige Aggressivität weiter vermissen und liefen dem Rückstand über 15:11 (20.) bis zum 19:15-Pausenstand hinterher.



[Florian König will den Klassenerhalt am letzten Spieltag endgültig fix machen.]

Erst die Einwechslung von Timo Domian für Cutura sowie eine Deckungsumstellung nach dem Seitenwechsel sollten für eine Wende sorgen. Beim 20:19 (35.) war Derschlag wieder in Schlagdistanz, beim 25:26 (47.) sogar erstmals in Führung. Köln konterte allerdings sofort zum 27:26 (48.) und Derschlag verlor danach die Nerven. „Wir haben zu schnell auf die Entscheidung gedrängt, waren zu ungeduldig und haben den Gegner mit unseren Fehlern eingeladen“, ärgerte sich Weinheimer über eine, laut dem TuS-Coach, um vier Tore zu hoch ausgefallene Niederlage. „Kämpferisch haben die Jungs überzeugt, aber uns fehlten auch ein wenig die Alternativen“, verteilte der Trainer ein Sonderlob an Marco Rubel: „Für ihn freut es mich. Er hat nach vielen Verletzungen heute seine Chance bekommen und einen guten Eindruck hinterlassen.“


Derschlag: Sven Suton (10/1), Lars Branding (7), Marco Rubel, Nils Welke (je 3), Norman Krause (2), Timo Domian, Marcel Neese, Petar Cutura (je 1).




TV Strombach – DJK Westwacht Weiden 24:18 (13:10).


Bester Laune waren die Strombacher Handballer nach ihrem vierten Sieg in Folge. Auch das stärkste Team der Rückrunde, die DJK Westwacht Weiden, konnten den oberbergischen Lauf nicht stoppen. „Wenn wir jetzt auch noch Longerich am letzten Spieltag besiegen, ist der Aufstieg nächstes Jahr eigentlich Pflicht“, erklärte der bekanntlich zum Saisonende scheidende TVS-Trainer Maik Thiele verschmitzt. Seine Mannschaft zeigte mal wieder einen der besseren Tage, an dem man sich fragen muss, warum das Team nur im Niemandsland der Tabelle steht. Die Gäste erwischten hingegen einen rabenschwarzen Abend und arbeiteten sich an der bombensicheren Strombacher Defensive ab. „Sie kamen gegen unsere starke 6:0-Deckung nie in Schwung“, hob Thiele die Arbeit seines Innenblocks um Fynn Schürmann und Florian Panske hervor.



[Andre Rischikov wird hier mustergültg in Szene gesetzt.]

Vorne setzte indes Malte Meinhardt Akzente und besorgte die ersten vier TVS-Treffer bis zum 4:3 persönlich. Spannend blieb es über 7:6 und 11:9 aber trotzdem lange Zeit, auch weil die rechte Angriffsseite der Gastgeber ungewohnt harmlos agierte. Nach dem Seitenwechsel sollten sich die Hausherren aber über 15:13 zum 19:14 (45.) sukzessive absetzen. In der Schlussphase brannte letztlich nichts mehr an, nachdem René Krouß die Weidener Schützen mit seinen Paraden entnervte und auch Marvin Blech drei Siebenmeter des Gegners abwehren konnte. „Das war auch in der Höhe ein absolut verdienter Sieg“, freute sich Thiele über den Erfolg.


Strombach: Malte Meinhardt (8/3), Nico Blech (5), Joscha Jaeger (4), Lukas Bader (3), Fyyn Schürmann, Dennis Hermann, Marcel Mesenhöler, Philipp-Jonas Wilhelm (je 1).


Ergebnisse und Tabelle
  
WERBUNG