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Bergischer Löwe aus Winterschlaf erwacht

mg; 17. Apr 2017, 16:50 Uhr
Bilder: Michael Gauger  --- Bei typischem Aprilwetter machte sich der Bergische Löwe zum ersten Mal wieder auf den Weg von Gummersbach nach Wiehl.
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Bergischer Löwe aus Winterschlaf erwacht

mg; 17. Apr 2017, 16:50 Uhr
Gummerbach - Eröffnungsfahrt des Dampfzuges nach der Winterpause lockte 100 Fahrgäste an – Der Osterhase ließ sich entschuldigen.
Von Michael Gauger

Nicht nur der Weihnachtsmann reist im Dezember auf nostalgische Weise mit dem Dampfzug durchs Wiehltal, auch der Osterhase nimmt normalerweise diese Gelegenheit gerne wahr. Der „Bergische Löwe“ war aus dem Winterschlaf erwacht und fuhr an diesem Tag zweimal dampfend und schnaubend die Strecke vom Eisenbahnmuseum nach Wiehl und zurück.


[Ein Plüschhase begrüßte die Fahgäste im Bistro des Zuges.]
  
Diesmal aber ließ sich der Osterhase entschuldigen, er selbst konnte aus persönlichen Gründen nicht an den Fahrten teilnehmen. Im dekorierten Bahn-Bistro saß jedoch zumindest eine große Plüschausführung von Meister Lampe. In seiner Vertretung liefen nun die ehrenamtlichen Eisenbahnfreunde während der rund einstündigen Fahrt selbst durch den ganzen Zug und verteilten kleine Überraschungen an die großen und kleinen Bahngäste. „Unser Dampfzug hat lange genug Winterschlaf gehalten“, berichtete Volker Eisenhauer von den Eisenbahnfreunden in Dieringhausen freudig. "Es wurde Zeit, dass wir wieder losdampfen, denn sehr viele hatten bereits telefonisch oder per Email nachgefragt." Bis kurz vor der Abfahrt stiegen die Fahrgäste im Eisenbahnmuseum noch zu. Pünktlich schickte Zugleiter Christian Melzer den Löwen jeweils auf seine ersten offiziellen Fahrten im Jahr.



Bereits seit Samstagmittag hatten die Eisenbahner die Lok auf den großen Tag vorbereitet und das Kohlefeuer im Kessel angeheizt. Um das nächtliche Ruhefeuer zu kontrollieren, übernachtete man sogar im Museum.


[Passend verziert präsentierte sich die Dampflok.
Das "Hasenei" wurde gestiftet vom Werkstattladen der Theodor-Fliedner-Stiftung]  
  
Die betagte Dame ist fast stolze 103 Jahre alt und wurde in ihrer Winterruhe, genau wie die Personenwaggons aus den 1920er Jahren, im Museum liebevoll gepflegt und umsorgt. Dazu gehörte bei der Lok Waldbröl auch eine Erneuerung der Kesselausmauerung, wie Eisenhauer berichtete. 17 Fahrten stehen in diesem Jahr auf dem regulären Fahrplan, zusätzlich kommen noch Sonder- und Charterfahrten hinzu. Bei der ersten Fahrt an diesem Tag waren bereits weit über 100 Gäste an Bord, wie Zugbegleiter Ulrich Menzl zufrieden erklärte. Dass die Faszination dieser Epoche der Eisenbahngeschichte immer noch großes Interesse weckt, zeigt nicht nur die stets gute Anzahl der Fahrgäste, sondern auch die der winkenden Zuschauer entlang der Wiehltalstrecke. Ein Dampfeisenbahnfreund war aus Bielefeld angereist und passte den Zug bei jedem Halt ab.

Einen Wermutstropfen gab es jedoch zu beklagen: Trotz vieler Arbeitsstunden und intensiver Anstrengungen ist der neue Personenwagen, der den Eisenbahnern beim Wiederaufbau schon etliche Bauch- und Kopfschmerzen verursacht hat, nicht bis zur Eröffnungsfahrt fertig geworden. Einige Restarbeiten müssen notgedrungen bei besseren Außentemperaturen erledigt werden. Man hofft, den Wagen nun beim Museumsfest am Pfingstwochenende der Öffentlichkeit präsentieren zu können.

Weitere Informationen unter www.ig-bw-dieringhausen.de.
  
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