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Thriller-Lesung sorgte für Gänsehaut

vma; 7. Apr 2017, 14:30 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Einen spannenden Abend bescherrten (v. l.i): Moderatorin Elettra da Salvo, Luca D’Andrea und Matthias Koeberlin.
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Thriller-Lesung sorgte für Gänsehaut

vma; 7. Apr 2017, 14:30 Uhr
Wiehl – Matthias Koeberlin, aktuell in der Sönke-Wortmann-Fernsehserie „Charité“ in einer Hauptrolle zu sehen, las gestern im Evangelischen Gemeindehaus Wiehl aus Luca D’Andreas Thriller „Der Tod so kalt“.
Von Vera Marzinski  

Luca D’Andreas Thriller „Der Tod so kalt“ ist so schon sehr spannend – und grausig. Matthias Koeberlin ließ die Geschichte durch seine Lesung dann aber noch dramatischer werden. Die Buchhandlung Hansen & Kröger hatte zu der Veranstaltung eingeladen und den Schauspieler dazu gewinnen können. Auch Autor Luca D’Andrea war anwesend und dazu die Schauspielerin, Moderatorin und an diesem Abend Übersetzerin Elettra de Salvo. In einem gut gefüllten Saal des Evangelischen Gemeindehauses führten sie gemeinsam in die Thriller-Handlung um drei grausame Morde in der kargen Bergwelt von Südtirol ein.   


[Konzentriert vermittelte Matthias Koeberlin Text und Stimmung des Buches „Der Tod so kalt“.]

Ein Fremder ist besessen davon, die Wahrheit über die Morde herauszufinden, die dreißig Jahre zurückliegen. Dazu reist Jeremiah Salinger in das Dorf an der Bletterbach-Schlucht, wo die drei jungen Einheimischen während eines gewaltigen Gewitters 1985 umgekommen sind. Das Dorf hüllt sich in eisiges Schweigen – seit dreißig Jahren. Die spezielle Stimme von Koeberlin brachte die düstere Stimmung perfekt rüber und zog die Gäste in einen Sog – soweit die Zuhörer im Saal sie verstehen konnten. Denn leider waren Koeberlin und die beiden weiteren Gäste schlecht über die Mikrofonanlage zu verstehen.

Koeberlin ist derzeit nicht nur in Sönke Wortmanns „Charité“ im Fernsehen zusehen, sondern ebenfalls in der Reihe „Die Toten vom Bodensee“ – hierfür steht er für zwei neue Folgen wieder vor der Kamera. Er ist aber auch bekannt durch diverse TV-Filme, „Tatorte“ oder auch „Polizeiruf 110“. Zudem war er mehrfach als Bester Sprecher für den Deutschen Hörbuchpreis nominiert: 2014 für „Todesengel“ oder 2003 für „Das Jesus Video“. In der Verfilmung spielte er die actionreiche Hauptrolle des Archäologie-Studenten Steffen.


[Elettra da Salvo stellte dem Autor Luca D’Andrea Fragen auf Italienisch zum Buch und konnte seinem Redeschwall kaum folgen. Er versteht sehr gut Deutsch und spricht sogar ein wenig – was immer sehr humorvoll rüberkam.]

Autor Luca D'Andrea wurde 1979 in Bozen geboren, wo er heute noch lebt. „Der Tod so kalt" ist sein erster Roman, der mittlerweile in 35 Ländern erschienen ist. Die Geschichte führt nach Südtirol, in die Heimat des Autors, über die er auch journalistisch gearbeitet hat: Am bekanntesten ist seine TV-Produktion „Mountain Heroes", in der er für das italienische Fernsehen die Bergrettung porträtierte. Die Bergrettung war auch der Ausgangspunkt für sein Schreiben, erzählt er Elettra de Salvo, die für ihn übersetzte.

Sie fragt ihn auch, warum er einen Thriller geschrieben habe. Nach einem italienischen Redeschwall, dem sogar die Übersetzerin kaum folgen konnte, sagte der Autor verschmitzt im schönsten Deutsch: „Ich weiß es nicht!“ Er beschäftige sich aber gerne damit, erzählte er weiter, wie Menschen reagieren, wenn der Druck auf sie steigt. Er selbst wirkte bei der Lesung und den Fragen von da Salvo sehr gelassen und ruhig und zeigte sich sehr humorvoll. Die Lesung endet mit „…und dann hörte ich den Schrei“, worauf D’Andrea kommentierte: „Willkommen in Südtirol“.
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