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Neues Angebot für Menschen mit Autismus-Spektrums-Störungen

Red; 6. Apr 2017, 12:08 Uhr
Bild: privat --- Die Mitarbeiter der Diakonie Michaelshoven Patrick Selbach, Christoph Lambrecht, Udo Schmidt und Susanne Hahmann in einem der renovierten Zimmer der neuen Wohngruppe.
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Neues Angebot für Menschen mit Autismus-Spektrums-Störungen

Red; 6. Apr 2017, 12:08 Uhr
Waldbröl – Sieben junge Männer mit einer Autismus-Spektrums-Störungen werden im Mai in Haus Segenborn einziehen und auf ihrem Weg in ein eigenständiges Leben begleitet und untestützt.
Anfang Mai eröffnet im Haus Segenborn eine neue Wohngruppe für sieben junge Männer mit der Diagnose „Autismus-Spektrums-Störung“ (ASS), die beim Übergang in ihr Berufsleben fachliche Begleitung und Unterstützung von einem Betreuerteam erhalten. Es ist das erste Angebot der Diakonie Michaelshoven für diese Zielgruppe im Oberbergischen Kreis.

Haus Segenborn in Waldbröl bietet seit 90 Jahren Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen sind, eine Unterkunft und Perspektiven für einen Neuanfang. Die Hilfen sind seit dem Pilotprojekt „Aufbau eines integrierten Gesamthilfesystems der Wohnungsnotfallhilfe im Oberberg“ (2012 bis 2015) in Regionalteams organisiert. Sie bieten an den Standorten Waldbröl, Gummersbach und Wipperfürth ein umfassendes Hilfesystem. Durch die Umstrukturierung des Hilfesystems entstand in Haus Segenborn freier Wohnraum.

Die Kinder- und Familienhilfen Michaelshoven der Diakonie Michaelshoven zeigten Interesse an dem leerstehenden Haus, um hier ein neues Angebot für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen zu schaffen. „Wir haben viele Gespräche geführt, um zu gewährleisten, dass die neue Zielgruppe zum Haus Segenborn passt und hier die Menschen optimal versorgt werden“, sagt Susanne Hahmann, Geschäftsbereichsleiterin der Wohnhilfen Oberberg. Im Anschluss wurde das Angebot mit dem damaligen Sozialdezernenten Dr. Jorg Nürmberger, Vertretern des Gesundheitsamtes, der Schulverwaltung und des Kreisjugendamtes diskutiert. „Diese meldeten zurück, dass ein solches Angebot im Oberbergischen Kreis begrüßt wird“, fasst Hahmann die Gespräche zusammen.



Nach einem bedarfsgerechten Umbau des leerstehenden Hauses ziehen im Mai sieben junge männliche Erwachsene im Alter von 18 bis 27 Jahren ein. Sie alle haben nach ihrem Schulabschluss oder nach ihrer Ausbildung die Möglichkeit, hier einen begleiteten Übergang in das Berufsleben zu gestalten und ein – soweit wie möglich – eigenständiges Leben zu führen. Die fachliche Leitung für diese Wohngruppe  übernimmt Patric Selbach. Er ist Bereichsleiter in der Kinder- und Familienhilfe und zuständig für die Wohngruppen mit dem Schwerpunkt Autismus-Spektrum-Störung. „Wir freuen und auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit den Wohnhilfen“, so Selbach.

Konzeptionell ist die Arbeit in der neuen Wohngruppe am sogenannten  „TEACCH – Ansatz“ orientiert. Dieser, in den USA entwickelte Ansatz beinhaltet unter anderem das Vorhalten von Strukturierungs- und Visualisierungshilfen, mit dem Ziel, ein Höchstmaß an Sicherheit und Selbstständigkeit zu gewährleisten. Diese Maßnahmen müssen auf den jeweiligen Bewohner abgestimmt sein. “Wenn man eine Person mit Autismus kennt, dann kennt man tatsächlich auch nur diese eine Person mit Autismus“, sagt Selbach. Insgesamt fünf Mitarbeiter werden ab Mai die zukünftigen Bewohner begleiten und unterstützen.
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