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Offroad: Kritiker bekommen neue Plattform

fj; 5. Apr 2017, 12:29 Uhr
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Offroad: Kritiker bekommen neue Plattform

fj; 5. Apr 2017, 12:29 Uhr
Engelskirchen – Aufgrund eines Formfehlers muss die Offenlage zur „Fahrzeugschulungsstrecke Ehreshoven“ wiederholt werden – Öffentlichkeit hat einen Monat Gelegenheit, Stellung zu beziehen.
Mit der Ratssitzung am 6. Juli 2016 schien der Kampf der Engelskirchener Grünen und des Naturschutzbundes (NABU) gegen die Fahrzeugschulungsstrecke im Waldgebiet des Stifts Ehreshoven beendet: Der Rat beschloss mehrheitlich die Änderung des Flächennutzungs- und Bebauungsplan „Fahrzeugschulungsstrecke Ehreshoven“, womit aus Sicht der Grünen eine „nachträgliche Legalisierung der Offroad-Strecke“ erreicht werden sollte (OA berichtete). Nun bekommen Kritiker erneut eine Plattform, da die Offenlage wiederholt werden muss. Grund ist ein Formfehler, den die Bezirksregierung Köln als Genehmigungsbehörde inoffiziell bemängelte.



„Es liegt keine Ablehnung vor, sondern nur eine Bemängelung des Entwurfs“, erklärte Michael Advena, Leiter des Amts für Planung, Hochbau und Liegenschaften, in der gestrigen Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses. Die hätte aus Sicht von Friedrich Meyer, als Sachkundiger Einwohner des NABU im Ausschuss vertreten, aber vermieden werden können. Denn bereits im Mai 2016 hat der NABU bemängelt, dass die sogenannten „Umweltinformationen“ nicht vollständig bekannt gemacht wurden. Die Verwaltung betonte, dass es sich nicht um Unvollständigkeit, sondern unterschiedliche Meinungen zur Wortwahl handele, „die man fast schon als Haarspalterei bezeichnen kann“, so Advena. Die erneute Offenlage sei dabei nur der schnellste Weg, diese Differenzen aus der Welt zu schaffen.

„Diesen erneuten Aufwand hätte man sich sparen können, hätte man auf den NABU gehört“, warf Helmut Schäfer, Fraktionsvorsitzender der Grünen, der Verwaltung vor, blamiert worden zu sein. Dass die erneute Offenlage aber nun die Möglichkeit bietet, vom 10. April bis zum 11. Mai erneut im Rathaus Stellung zum Thema zu beziehen, begrüßte er. „Ich vertraue darauf, dass Kritik am Vorhaben kommt“, so Schäfer. Auch der NABU äußerte durch eine Stellungnahme von Vorstandsmitglied Michael Gerhard die Hoffnung, dass Verwaltung und Gemeinderat diese Verzögerung als Zeichen nehmen und von der Planung doch noch absehen. Zeichen dafür blieben gestern allerdings aus.
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