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„Sich gegenseitig stärken und bereichern“

fj; 30. Mar 2017, 15:45 Uhr
Bild: Fenja Jansen --- Freuen sich auf eine gemeinsame Zukunft und ein neues Gemeindehaus: (v. li.) Baukirchmeister Horst Rau, Superintendent und Pfarrer Jürgen Knabe, Presbyteriumsvorsitzender Udo Schmalenbach (Marienhagen), Pfarrer Achim Schneider und Presbyteriumsmitglied Johannes Szmais (Drespe).
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„Sich gegenseitig stärken und bereichern“

fj; 30. Mar 2017, 15:45 Uhr
Oberberg – Die Kirchengemeinden Marienhagen und Drespe fusionieren am 1. Januar - Neubau eines gemeinsamen Gemeindezentrums beginnt Ostern.
Vor rund 100 Jahren entstanden auch im Oberbergischen Kreis viele neue Kirchengemeinden, unter anderem die evangelische Gemeinde Drespe. Ein Jahrhundert später ist die Entwicklung eine umgekehrte: Die Menschen werden nicht mehr, sondern immer weniger. Auch dieser Wandel betrifft die Gemeinden im Oberbergischen. Die demografische Entwicklung in der Kirche, die perspektivische Abnahme der Pfarrstellen sowie die Entwicklung der finanziellen Möglichkeiten beeinflussten somit auf der einen Seite den Entschluss zu einer Fusion der Evangelischen Kirchengemeinden Drespe und Marienhagen.

„Auf der anderen Seite herrscht zwischen den Gemeinden seit Jahren eine gute Zusammenarbeit bei den Jungscharen, den Frauen- und Posaunenchören sowie den Allianz-Veranstaltungen“, erklärte Jürgen Knabe, Superintendent im Evangelischen Kirchenkreis An der Agger und Pfarrer in Marienhagen. Der Entschluss zur Fusion fiel daher einvernehmlich unter dem Motto: „Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen“ (Galater 6,2).



Ab dem 1. Januar 2018 werden die 2.850 Mitglieder, die sich bislang auf die zwei Gemeinden verteilten, zu einer gehören - der Evangelischen Kirchengemeinde Marienhagen-Drespe. Rund 30 Ortschaften werden ihr angehören. Die drei bereits bestehenden Predigtstätten in Marienhagen, Hunsheim und Volkenrath bleiben bestehen. In der Kirche in Hunsheim werden die Gottesdienste regelmäßig um 10:30 Uhr stattfinden, in Marienhagen und Volkenrath im jährlichen Wechsel entweder um 9:30 oder um 11 Uhr. An jedem fünften Sonntag im Monat findet ein gemeinsamer Gottesdienst abwechselnd in einer der drei Kirchen statt, ebenfalls die Gottesdienste an den zweiten Feiertagen (Ostern, Pfingsten und Weihnachten).

Die Pfarrstelle der bisherigen Kirchengemeinde Drespe von Achim Schneider wird die erste Pfarrstelle der neuen Gemeinde, die von Jürgen Knabe in Marienhagen die zweite. Die zweite Pfarrstelle in Marienhagen, besetzt durch Pfarrerin Christina Paaries, wird die dritte der neuen Gemeinde. Nach dem Ende der Dienstzeit von Knabe im Jahr 2020 entfällt automatisch die Entlastungspfarrstelle von Pfarrerin Paaries. Es bleibt die Pfarrstelle von Schneider als einzige, Gottesdienste an allen drei Predigtstätten wird es aber weiterhin geben. „Wir sind in der glücklichen Lage, dass insgesamt fünf Ordinierte zur Verfügung stehen, die die Gottesdienste gerne leiten werden“, so Schneider.


[Modell des neuen Gemeindezentrums in Marienhagen mit Kirche und Gemeindehaus.]

Signalwirkung für die neue fusionierte Gemeinde und den Aufbruch in eine gemeinsame Zukunft wird bereits ab Ostern der Neubau eines Gemeindehauses haben. Innerhalb von rund einem Jahr wird auf einem Grundstück unmittelbar neben der Kirche ein Gemeindezentrum in der Dorfmitte als komplettes Ensemble entstehen. Probe- und Gruppenräume, ein Archiv und Büros, ein Bistro und der Gemeindesaal werden hier eine neue Heimat finden. „Dabei ordnet sich das Gebäude der Kirche unter“, erklärte der Marienhagener Baukirchmeister Horst Rau den Entwurf der Architekten Vidale und Schnitzler aus Köln, der im Rahmen eines Architektenwettbewerbs erwählt wurde.

Das schräge Dach des Gemeindehauses soll den Blick zur Kirche lenken, die Holzfassade passt sich den baulichen Begebenheiten des Ortskerns an und ein gläsernes Foyer gibt sowohl den Blick zur Kirche auf der einen Seite sowie auf der anderen zum Ortskern frei. Die Kosten belaufen sich auf rund 1,15 Millionen Euro, die auch durch den Verkauf des alten Gemeindehauses samt Grundstück aufgebracht werden können. „Die Fusion bietet auch eine große Chance, sich gegenseitig zu stärken und den Glauben in einer größeren Familie zu leben. In einer größeren Gemeinschaft wird das Leben auch lebendiger und vielseitiger“, ist Knabe überzeugt.
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