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Gemeinsam für eine artenreiche Landschaft

fj; 27. Mar 2017, 13:21 Uhr
Bild: Fenja Jansen --- (v. li.) Rudolf Hillen (NABU), Landwirt Alexander Kampmann, Olaf Schriever, Frank Herhaus (beide BSO), Landrat Jochen Hagt, Helmut Dresbach (Kreisbauernschaft), Kreislandwirt Bernd Schnippering und Sabine Bremen (Kreis) vor der Magerwiese in Schnipperingen.
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Gemeinsam für eine artenreiche Landschaft

fj; 27. Mar 2017, 13:21 Uhr
Oberberg – Seit 20 Jahren wird der Erhalt der Kulturlandschaft im Oberbergischen durch die Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Naturschutz und Politik befördert – Auch der Wipperfrüther Landwirt Alexander Kampmann ist ab sofort dabei.
Die grüne Kulturlandschaft des Oberbergischen Kreises wirkt nicht nur auf Touristen anziehend, sie ist auch – gerade jetzt im Frühling – Balsam für die Seelen der Einheimischen. Diese zu erhalten, ist das Ziel Vertragsnaturschutzes. Dazu hat der Kreis vor 20 Jahren sein eigenes Kulturlandschaftsprogramm aufgestellt. Dies ermöglicht es, die aufwendige Pflege besonders wertvoller Wiesen und Weiden zu honorieren. Das gelingt durch die Zusammenarbeit zwischen Naturschutz, Landwirtschaft und Politik im Rahmen des Modellprojekts „Landwirtschaft und Naturschutz Bergisches Land“. 153 Verträge mit über 1.200 Hektar (Stand 31. Dezember 2016) wurden im Rahmen des Oberbergischen Kultur-Landschaftsprogramms (OKULA) bislang mit Landwirten geschlossen.

Gerade in den Vertragsnaturschutz eingestiegen ist der Landwirt Alexander Kampmann aus Wipperfürth-Schnippering. Zum 20. Jubiläum des Modellprojekts versammelten sich heute Vertreter von Naturschutz, Kreisverwaltung und Landwirtschaft an einer seiner Weiden, auf der demnächst der Vertragsnaturschutz umgesetzt wird. „Jeder Landwirt hat eine magere, steile, trockene oder nasse Fläche. Dies sind schwierig zu bewirtschaften, bieten aber die Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die im Rahmen des Programms geschützt und erhalten werden sollen“, erklärte Frank Herhaus von der Biologischen Station Oberberg (BSO), welche Flächen sich für den Vertragsnaturschutz anbieten.



Die BSO ist für die konkrete Absprache mit den Landwirten und die Umsetzung des Programms vor Ort zuständig. Gemeinsam mit Landwirt Kampmann, wird Olaf Schriever von der BSO also demnächst prüfen, welche Flächen des landwirtschaftlichen Betriebs für das Programm in Frage kommen. Auf diesen Weiden wird der Landwirt dann nur noch wenige Rinder grasen lassen und nur noch in geringen Menden düngen. „So werden sich über die Jahre artenreiche Biotope entwickeln“, erklärte Schriever. „Artenvielfalt ist für ein stabiles Ökosystem unerlässlich. Wo Artenvielfalt herrscht, haben auch Krankheiten weniger Chancen“, ergänzte Rudolf Hillen vom Naturschutzbund (NABU) Oberberg.

Gleichzeitig wird der Landwirt auf diesen Flächen aber weniger Erträge erzielen. Damit sich die Teilnahme trotzdem für die Bauern lohnt, gibt es für jeden Hektar einen jährlichen Zuschuss. Die Gelder dazu stammen aus Fördergeldern des Landes und der Europäischen Union (EU), rund zehn Prozent der Kosten trägt der Kreis. „Erst im Juni 2016 hat der Kreistag einstimmig beschlossen, den Vertragsnaturschutz auszubauen und somit ein deutliches Zeichen für den Erhalt unserer Kulturlandschaft gesetzt“, erklärte Landrat Jochen Hagt. Denn die grünen Wiesen, Weiden und Hügel des Oberbergischen Kreises zu schützen, ist nur durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Naturschutz möglich. „Das schaffen wir nur zusammen“, lud der Landrat gemeinsam mit Kreislandwirt Bernd Schnippering und Helmut Dresbach von der Kreisbauernschaft weitere Landwirte zum Mitmachen ein. Mehr Informationen unter: www.biostationoberberg.de/Vertragsnaturschutz.html.
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