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Starke Mitarbeiter trotzen Rahmenbedingungen

nh; 23. Mar 2017, 17:10 Uhr
Bild: Nils Hühn --- Thomas Roß und Hartmut Schmidt (rechts) bilden noch bis März 2019 das Vorstandsduo der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden.
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Starke Mitarbeiter trotzen Rahmenbedingungen

nh; 23. Mar 2017, 17:10 Uhr
Nümbrecht/Wiehl - Die Sparkasse der Homburgischen Gemeinde blickt auf ein aus ihrer Sicht erfolgreiches Geschäftsjahr zurück, was der Vorstand dem „tollen Team“ zuschreibt - 3,7 Millionen Euro Gewinn fließen ins Eigenkapital.
Von Nils Hühn

Freudig berichteten Hartmut Schmidt und Thomas Roß, das Vorstandsduo der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden, beim jährlichen Bilanzgespräch von den Spitzenleistungen, die das Institut im vergangenen Jahr erzielte. So hatte das Kreditgeschäft eine hervorragende Entwicklung genommen und steigerte sich von 494 Millionen Euro auf 524 Millionen Euro (+ sechs Prozent). Vor allem die niedrigen Zinssätze sorgen dafür, dass sich Unternehmen und Privatkunden (Wohnungsbau) Geld leihen.

Das aber alleine habe nicht zu dem guten Ergebnis geführt, das beispielsweise die Bilanzsumme um 32 Millionen Euro auf 819,4 Millionen Euro anstieg. Diese Zahlen hätten die Mitarbeiter erreicht, erklärten die Vorstände. „Wir beide sind das kleinste Rädchen im Getriebe“, meinte Thomas Roß bescheiden und rückte das „tolle Team“ von 140 Mitarbeitern in den Vordergrund. Die gute Position hätte sich die Sparkasse durch die „Summe positiver Punkte“ (Roß) erarbeitet. „Nur mit einer sehr guten und motivierten Mannschaft können solche Ergebnisse erzielt werden“, ergänzte Schmidt.


Und dieses Ergebnis ist nicht nur subjektiv, der Vorstand konnte es auch mit Zahlen belegen: In einem Ranking mit den anderen 29 rheinischen Sparkassen holten sich die Nümbrechter und Wiehler Platz eins im Kreditgeschäft sowie Platz eins beim Vertrieb von Produkten der Partner in der Sparkassen-Finanzgruppe. Diese Entwicklung führte auch zu besseren Provisionserträgen der Sparkasse (+ 15,1 Prozent auf 4,9 Millionen Euro). Durch die Niedrigzinsphase leidet allerdings die Zinsspanne; dies schlägt sich im auf 3,7 Millionen Euro (-700.000 €) verringerten Betriebsergebnis nieder. Dabei unterstützte die Sparkasse Kultur, Sport, Bildung und Soziales im Homburger Land wieder mit 260.000 €. Der Gewinn fließt komplett ins Eigenkapital, dass bereits jetzt die ab 2019 geltenden strengeren Anforderungen erfüllt. "Eine Kreditklemme wird es bei uns nicht geben", erklärte Roß.

Trotz des erneuten Rückgangs des Bilanzgewinns gibt es laut Schmidt keinen Grund, Trübsal zu blasen. Ganz im Gegenteil führe der Druck von außen (schlechte Rahmenbedingungen) dazu, dass Prozesse optimiert würden und sich die Banken konsolidieren müssten. Dies funktioniere dank der eigenen Mitarbeiter, die extrem nah bei den Kunden sind, hervorragend. „Kleinere Institute haben eine engere Kundenbindung“, erklärte Thomas Roß. So könnten die Anlageberater gezielt und passgenau für die Kunden arbeiten. „Ich könnte mich doch auf keinem Sportplatz mehr blicken lassen, wenn wir jemanden falsch oder schlecht beraten“, sagte Schmidt mit einem Lachen.

Das Einlagevolumen steigerte sich ebenfalls, obwohl es kaum Zinserträge auf das Geld gibt. Die negative Zins-Marge bliebe in der Bilanz hängen, aber dennoch wird die Sparkasse auch in Zukunft darauf verzichten, Strafzinsen an die Privatkunden weiterzugeben. Ebenso sicher bleibt das Filialnetz bestehen. „Wir sind Marktführer in der Kundennähe“, betonte Schmidt. Es gibt insgesamt zehn Filialen in Nümbrecht und Wiehl. Des Weiteren versprach er, dass „kein Mitarbeitergesicht durch eine Sparkassen-App ersetzt“ werde.

In Zeiten der Digitalisierung, 60 Prozent aller Privatkunden und 94 Prozent der Firmenkunden der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden wickeln heute Bankgeschäfte online ab, müsse man den richtigen Mix aus online und stationären Angeboten finden. „Digital werden, Sparkasse bleiben“, brachte es Thomas Roß auf den Punkt. Bis 2022 schaut das Institut in die Zukunft und sieht sich für diese Zeit bestens aufgestellt. Die ersten zweieinhalb Monate des laufenden Jahres würden zudem wieder zeigen, dass die Mitarbeiter sehr aktiv sind. „Wir haben eine optimistische Grundstimmung“, so Schmidt abschließend.

Sparkasse der Homburgischen Gemeinde (in Klammern Zahlen aus 2015)
Bilanzsumme: 819,4 Millionen Euro (787,4 Millionen Euro)
Kredite an Unternehmen und Privatkunden: 524 Millionen Euro (494,3 Millionen Euro)
Einlagenvolumen: 751,7 Millionen Euro (727,8 Millionen Euro)
Betriebsergebnis: 3,7 Millionen Euro (4,4 Millionen Euro)
Standorte: 10 (10)
Mitarbeiter: 140 (143)
Auszubildende: 14 (16).
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