Archiv

Inklusion: Kein Patentrezept gefunden

Red; 15. Mar 2017, 11:01 Uhr
Bild: privat --- Renate Hendricks beantwortet Fragen des Publikums.
ARCHIV

Inklusion: Kein Patentrezept gefunden

Red; 15. Mar 2017, 11:01 Uhr
Marienheide - Zur Frage, ob der Inklusionsalltag an Schulen gescheitert ist, fand an der Gesamtschule Marienheide eine Podiumsdiskussion statt – Meinungen über Lösungen gingen auseinander.
„Ist unser Inklusionsalltag schon gescheitert?“- Um diese Fragedrehte sich eine Podiumsdiskussion, zu der die Schuldpflegschaft der Gesamtschule Marienheide kürzlich in das Pädagogische Zentrum der Schule einlud. Unter der Leitung des Moderators Uwe Riemer-Becker von der nordrhein-westfälischen Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) debattierten Gäste aus Politik und Verantwortliche von Eltern- und Schulverbänden über das Thema Inklusion.

Nach einem Einführungsstatement durch den stellvertretenden Schulleiter Christoph Straube tauschten die Landespolitiker Peter Biesenbach (CDU), Sigrid Beer (Bündnis90/Die Grünen), Monika Pieper (Piraten) und Renate Hendricks (SPD) sowie Claudia Wichmann von der Landeselternschaft der integrierten Schulen in Nordrhein Westfalen (LEiS-NRW), Rainer Dahlhaus von der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule NRW (GGG), Bürgermeister Stefan Meisenberg sowie Schuldpflegschaftsvorsitzender Stefan Eckel ihre Positionen zum Stand der inklusiven Beschulung von Förderschülern aus.



Schwerpunkt war dabei die Problematik der Ressourcenverteilung, da nach der neuen Gesetzeslage die Anzahl der Förderlehrer für die Schulen von der Zahl der Förderschüler unabhängig gemacht wurde. Dieses führe zu erheblichen Schieflagen an den verschiedenen Schulen. Die rund 80 Zuhörer waren eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen. So wurden dann auch Probleme bei der räumlichen Ausstattung, aber auch das Fehlen von Integrationshelfern beziehungsweise das „Zuständigkeitswirrwarr“ bei der Zuteilung von Förderlehren und der Bezahlung der verschiedenen Unterstützungsmaßnahmen thematisiert.

Deutlich machten alle Verantwortlichen, dass die derzeitige Situation vieler Schulen, die inklusiv arbeiten, sehr unbefriedigend sei. Bei den Lösungsmöglichkeiten gingen die Meinungen jedoch auseinander. Hier vertraten Regierungsvertreter und Oppositionsvertreter sowie die Vertreter von Verbänden und Gemeinde jeweils unterschiedliche Auffassungen, wie eine Lösung der derzeitigen Problemlage aussehen könnte und es wurde sich zum Teil gegenseitig die Schuld an der derzeitigen Misere in die Schuhe geschoben. Insgesamt bot die Veranstaltung jedoch interessante Einblicke in das Thema, konnte aber –wie nicht anders zu erwarten –kein Patentrezept für eine Lösung der Inklusionsfrage liefern. Einblick in die Vielschichtigkeit der mit der Inklusion verbundenen Probleme und einen Ausblick auf mögliche Lösungsansätze, die aber alle (viel) Geld kosten würden, gab es dafür allemal.
WERBUNG