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Ausfall der Akademiespieler nicht zu kompensieren

nh; 9. Mar 2017, 11:30 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Julius Fanger war der große Antreiber beim Lindengymnasium Gummersbach.
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Ausfall der Akademiespieler nicht zu kompensieren

nh; 9. Mar 2017, 11:30 Uhr
Gummersbach - Beim Handball-Landesfinale der Jungen hatte die Gesamtschule Marienheide mit Verletzungsproblemen zu kämpfen - Lindengymnasium Gummersbach peilt nach starken Spielen den Großangriff für 2019 an.
Von Nils Hühn

Die Mädchen des Lindengymnasiums Gummersbach hatten es bereits am Dienstag vorgemacht und in souveräner Manier die Landesmeisterschaft in der SCHWALBE arena gewonnen und damit das Ticket für das Bundesfinale in Berlin gebucht (OA berichtete). Bei den Jungen war der Oberbergische Kreis sogar mit zwei Mannschaften vertreten: In der Wettkampfklasse II (Jahrgänge 2000 bis 2003) ging die Gesamtschule Marienheide an den Start und in Wettkampfklasse III (Jahrgänge 2002 bis 2005) das Lindengymnsium Gummersbach.

Die Marienheider Handballer wurden von den Gesamtschullehrern Thomas Möller, der gleichzeitig Akademietrainer beim VfL Gummersbach ist, und Günter Truetsch betreut. „Vier Akademiespieler konnten aufgrund von Verletzungen nicht spielen“, klagte Möller über große Personalsorgen. Der Qualitätsverlust war enorm, aber dennoch versuchten neun Gesamtschüler, dass beste aus der Situation zu machen. Zum Auftakt glückte gegen Bottrop ein hart erkämpfter 7:5-Erfolg. „Der Sieg hat bereits viel Kraft gekostet“, berichtete Möller.


Dies merkte man dem Team gegen Solingen an, als man mit 4:20 unterging. Nach einer kurzen Pause konnten die Gesamtschüler die Scharte wieder auswetzen und so bot man den Dortmundern lange Zeit gut Paroli, um nach 20 Minuten mit 11:14 als Verlierer vom Feld zugehen. Torwart Philip Gossens hatte erst am Vortag grünes Licht vom Arzt erhalten. Aber die Belastung war für ihn zu groß. Mit einem Krampf, der sich nicht mehr löste, musste er sich in ärztliche Behandlung geben. Auch die anderen Spieler waren angeschlagen, sodass sich Truetsch und Möller dafür entschieden, die letzte Partie gegen das Gymnasium Minden, das das Turnier souverän gewann, nicht mehr zu spielen.

Deutlich besser lief es bei den etwas jüngeren Schülern des Lindengymnasiums Gummersbach, die sich aus Spielern des VfL Gummersbach, TV Strombach und TV Gelpetal zusammenstellten. Nach zwei Siegen gegen Recklinghausen (9:5) und Kamen (11:9) sowie einer Niederlage gegen Solingen (10:14), hatte das Team von Schullehrer Gunnar Schmidt und Akademieleiter Maik Pallach noch eine Minimalchance auf den Titel. Bei einem Sieg mit 15 Toren Unterschied gegen die Verbundschule Hille, die bis dahin alle Spiele souverän gewonnen hatte, wäre das Lindengymnasium Landesmeister geworden.

Dementsprechend feuerte der Gummersbacher Block die Hausherren an. Unterstützt wurden sie dabei von den Solinger Spielern, die bei einem Gummersbach Sieg mit mindestens zwei und höchsten 14 Toren Landesmeister geworden wären. Angeführt von den Akademiespielern Julius Fanger und Till Herbrandt hielten die Gummersbacher lange mit, mussten sich am Ende aber etwas zu deutlich geschlagen geben. „Die Jungs haben super Spiele gemacht und das, obwohl die Hälfte der Spieler aus dem ganz jungen Jahrgang sind“, war Schmidt stolz auf sein Team. Im kommenden Jahr wird es einen größeren Umbruch geben, aber in zwei Jahren würde Schmidt gerne den großen Wurf landen und nach Berlin reisen.

Großes Lob sprachen Gunnar Schmidt und die anderen Trainer den Veranstaltern aus: „Das war wieder ein perfekt organisiertes Turnier mit einer tollen Atmosphäre“, fasste es Schmidt zusammen. In der Spitze fanden sich 500 Zuschauer im weiten Rund ein und machten, auch dank der Trommler aus Marienheide, mächtig Stimmung. „Wir hatten ein super Team. Ein Rad griff ins andere“, war Bärbel Nohl, Geschäftsführerin Ausschuss für den Schulsport im Oberbergischen Kreis, froh, dass ihre Premiere beim Landesfinale, dank der großen Unterstützung von Schiedsrichtern, Zeitnehmern, Technikern, Sanitätern und anderen Helfern, absolut reibungslos verlief. Ob im kommenden Jahr das Landesfinale wieder und damit zum fünften Mal in der SCHWALBE arena ausgetragen wird, steht noch nicht fest. „Es gibt noch Redebedarf“, erklärte Nohl vielsagend.

Gesamtschule Marienheide: Amaru Butenberg, Philip Gossens, Maximilian Keil, Fynn Liedhegener, Noah Lomberg, Oliver Perey, Colin Riss, David Shitnikov, Gabriel Viana.

Lindensgymnsaium Gummersbach: Moritz Breuer, Niklas Brinkmann, Julius Fanger, Lars Rostulski, Till Herbrandt, Johann Heinrich, Daniel Canisius, Mike Heinzerling, Bene Israel, Yannic Eckstein und Methulan Raveenthisan.



Ergebnisse
Wettkampfklasse II
Dortmund – Minden 4:7
Marienheide – Bottrop 7:5
Bottrop – Dortmund 10:9
Marienheide – Solingen 4:20
Dortmund – Marienheide 14:11
Minden – Solingen 14:9
Solingen – Dortmund 18:8
Bottrop – Minden 13:18
Minden – Marienheide 2:0-Wertung, da Marienheide nicht antrat
Solingen – Bottrop 14:13

1. Besselgymnasium Minden 8:0 Punkte, 39:26 Tore
2. Friedrich-Albert-Gesamtschule Solingen 6:2 P., 61:39 T.
3. Josef-Albers-Gymnasium Bottrop 2:6 P., 38:48 T.
4. Gymnasium Schweizer Allee Dortmund 2:6 P., 35:46 T.
5. Gesamtschule Marienheide 2:6 P., 22:41 T.


Wettkampfklasse III
Kamen – Hille 2:18
Gummersbach – Recklinghausen 9:5
Recklinghausen – Kamen 8:9
Gummersbach – Solingen 10:14
Kamen – Gummersbach 9:11
Hille – Solingen 12:10
Solingen – Kamen 20:2
Recklinghausen – Hille 5:16
Hille – Gummersbach 12:7
Solingen – Recklinghausen 17:4

1. Verbundschule Hille 8:0 Punkte, 58:24 Tore
2. Friedrich-Albert-Lange-Gymnasium Solingen 6:2 P., 61:28 T.
3. Lindengymnasium Gummersbach 4:4 P., 37:40 T.
4. Gymnasium Kamen 2:6 P., 22:57 T.
5. Hittorf-Gymnasium Recklinghausen 0:8 P., 22:51 T.
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