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Jeckensturm überflutete das Rathaus

db; 23. Feb 2017, 13:45 Uhr
Bilder: Michael Gauger --- Bürgemeister Dr. Gero Karthaus und seine Kämmerin Melanie Baltes-Gerlach als Pantomimen: „Adieu den roten Zahlen – 2018 werden wir schwarz malen“ war das Motto im Rathaus.
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Jeckensturm überflutete das Rathaus

db; 23. Feb 2017, 13:45 Uhr
Engelskirchen – Nach einem rekordverdächtigen Einmarsch musste Bürgermeister Dr. Gero Karthaus die Macht über die Gemeinde abgeben.
Etwas blass um die Nase sah Engelskirchens Bürgermeister Dr. Gero Karthaus kurz nach 11 Uhr heute Morgen aus. Einerseits, weil er und seine Rathausmannschaft sich dieses Jahr als Pantomimen mit schwarz-weißem Gewand und weiß angemalten Gesichtern präsentierten, anderseits war sich der Rathauschef nicht sicher, ob seine Amtsstube den anstürmenden Jecken standhalten würde. Vor der Tür warteten schließlich drei Dreigestirne samt Gefolge und die Zahl der bunt kostümierten Karnevalisten im Foyer war nach der wetterbedingten Absage der Feierlichkeiten im Ortskern auch noch ein Stück größer geworden.

Angesichts dieses heftigen Jeckensturms leisteten Karthaus und seine Kämmerin Melanie Baltes-Gerlach um 11:11 Uhr auch nur minimalen Widerstand. Angeführt von den Möhnen strömten die Tollitäten der Engelskirchener Karnevalsvereine durch die Tür: Das Dreigestirn der KG Närrische Oberberger mit Prinz Michael II., Bauer Uwe und Jungfrau Axel sowie das Kinderprinzenpaar mit Prinz Oliver und Prinzessin Victoria. Vom Ründerother Karnevalsverein das Damendreigestirn mit Prinz Svenja, Bauer Renate und Jungfrau Christiane und vom Karnevalsverein Blau-Weiss Oesinghausen Prinzessin Yvonne Merten, Bäuerin Annette Wegner-Neu und Jungfrau Heidelore Müller. Dazu das jeweilige Schmölzchen; da dauerte der Einmarsch dann auch rund zehn Minuten und „Der schmucke Prinz“ lief gleich dreimal in Dauerschleife.



„Das war der größte und längste Einmarsch, den das Rathaus Engelskirchen jemals erlebt hat“, frohlockte ein erleichterter Karthaus, da zum Glück doch alle einen Platz gefunden hatten. Pflichtbewusst überreichte er den Möhnen den symbolischen Schlüssel zum Rathaus und die feschen Damen bedankten sich für die nahezu widerstandslose Kapitulation mit einem Tänzchen. „Eine Mischung aus Akrobatik und Erotik“, schwärmte Karthaus, bevor die Amtsübergabe mit einem Schnäpschen besiegelt wurde. Im Anschluss enterten die Tollitäten nacheinander die Bühne und führten ihre Sessionstänze auf.
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