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Ein köstlicher Quatsch

uh; 20. Feb 2017, 08:44 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
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Ein köstlicher Quatsch

uh; 20. Feb 2017, 08:44 Uhr
Oberberg - Burkhard Sondermeier und die Camarata Carnaval gastierten auf Schloss Homburg - Den Besuchern in der Neuen Orangerie wurde „Karneval einmal klassisch“ unter dem Motto „À la Quatsch!“ geboten.
Von Ursula Hütt

Der „Fünften Jahreszeit“ kann man im Februar nicht entkommen, ganz besonders nicht im Rheinland. Ein gelungenes Alternativprogramm bietet Burkhard Sondermann und die Camarata Carnaval, die sich in diesem Jahr in äußerst vielfältiger Besetzung präsentierte, nun schon seit 15 Jahren. Man beachte: Sechs Akteure, die sich - mit 14 Instrumenten ausgestattet - bemühten, Quatsch und Klassik unter einen Hut, oder besser gesagt, unter die Narrenkappe zu bringen.


[Burkhard Sondermeier: Quatsch, Karneval und Klassik vereint.]

Die Protagonisten waren Laia Bobi Frutos, Ekaterina Weyers, Slawomir Lackert, Jeroen De Groot, Igor Kirillov - und natürlich Burkhard Sondermeier. Als Sprecher, Sänger, Liedermacher, Komponist, Arrangeur, Autor und Regisseur kümmert er sich um die kölschen Tön, ohne dabei Literarisches der Hochsprache zu vernachlässigen. Es gab Chansons, Couplets, Amourellchen, Quereelchen und Anekdötchen, und was zum Mitsingen und zum Mitschunkeln natürlich auch.

 Die Besucher sahen und hörten den Hummelflug von Nicolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow, musikalisch umgesetzt und so überzeugend gespielt, dass jeder im Saal tatsächlich dachte, Hummeln würden in der Neuen Orangerie umherfliegen. Entnommen aus der Oper „Das Märchen vom Zaren Saltan“, ist dies die Szene, in der der Prinz sich in eine Hummel verwandelt, um zwei böse Schwestern zu Tode zu stechen. Zu hören war auch „Der Fliegenfänger“, eine Arie aus der Fliegenfalle, bei der es sich um eine echte Rarität handelt. In „Der Kammerjäger“, einem Verzählche, in dem Sondermeier „Selbsterlebtes“ aus dem Jahr 1972 niedergeschrieben hat, geht es um einen Berufsstand, dessen korrekte Bezeichnung „Entwesungstechniker“ lautet.



Die richtige Bezeichnung des „Can Can“ von Jacques Offenbach, mit dem der zweite Aufzug begann, ist der „Höllengalopp“ aus der Szene, in der in der Hölle Karneval gefeiert wird. Es ist der meistgespielte Titel weltweit. Karneval einmal klassisch endete mit dem Lied von Jupp Schmitz „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“.  Die Camarata Carnaval 2017 ist bemüht, Quatsch und Klassik zu kombinieren. Das ist dem Ensemble wirklich gut gelungen.


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