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Einbruchsradar ohne messbare Erfolge

fj; 17. Feb 2017, 14:42 Uhr
Grafik: Polizei.
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Einbruchsradar ohne messbare Erfolge

fj; 17. Feb 2017, 14:42 Uhr
Oberberg – Vor knapp einem Jahr wurde der Einbruchsradar für den Oberbergischen Kreis eingeführt – Da die Zugriffszahlen nicht registriert werden, ist seine Reichweite unklar - Hinweise aufgrund des Radars sind nicht bekannt.
Seit April 2016 gibt es den Einbruchsradar für den Oberbergischen Kreis. Wie alle 47 Polizeibehörden im Land veröffentlicht die oberbergische Polizei seitdem auf ihrer Homepage Landkarten, die zeigen, wo Wohnungseinbrecher in der jeweiligen Vorwoche aktiv waren. „Wir hoffen, dass den Bürgern im Nachhinein verdächtige Beobachtungen bewusst werden, wenn sie sehen, dass in ihrer Umgebung eingebrochen wurde“, erklärte Kriminaloberrat Hans-Peter Sperber bei der Vorstellung des Einbruchradars im März 2016, dass man sich mehr Zeugenhinweise erhoffte.

Ob der Einbruchsradar nach nun knapp einem Jahr den erwünschten Erfolg gebracht hat, ist schwer einzuschätzen. Denn wie viele User den Einbruchsradar auf der Website der Polizei überhaupt aufrufen, kann laut Polizeisprecher Micahel Tietze nicht kontrolliert werden. „Leider ist im System keine Anzeige der Seitenaufrufe vorgesehen, wir können darum nur mutmaßen, wie viele Bürger wir mit dem Radar erreichen“, übt er Kritik.

Kritik üben auch die Bürger selbst. So sind bei der Polizei bereits Beschwerden über die Ungenauigkeit der Landkarten eingegangen: Die Tatorte sind nur ungefähr markiert, auf Nennung der Straßen oder gar Adressen wird verzichtet. Dies sei allerdings Absicht, da die Daten der Einbruchsopfer geschützt werden müssen, so Tietze. Daneben verfolge der Einbruchsradar auch primär das Ziel, Nachbarschaften zu sensibilisieren, anstatt genaue Informationen über Tatorte bekannt zu geben. Ein Fall, bei dem ein Hinweis aufgrund des Einbruchradars bei der Polizei eingegangen ist, ist hier aber nicht bekannt.
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