Waldbröl - Die Stadtverordneten forderten einstimmig eine bessere Personalausstattung der Polizei, eine Ordnungspartnerschaft mit der Kreispolizeibehörde und eine Ordnungs-Satzung fürs Stadtgebiet - Weiterer Erfolg für Bürgerinitiative.

Von Nils Hühn

Spätestens seit den beiden tragischen Vorfällen mit tödlichem Ausgang im Umfeld des Waldbröler Busbahnhofes (OA berichtete), hat das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen im Kreissüden stark gelitten. „Man fühlt sich besonders nachts nicht mehr sicher“, hört man auf den Straßen Waldbröls. Dass die Waldbröler Polizeiwache unter der Woche nachts nicht besetzt ist und teilweise lediglich ein einziger Streifenwagen für den gesamten Kreissüden zuständig ist, führt zu Unverständnis in der Bevölkerung. Die jüngst gegründete Interessengemeinschaft „Mehr Polizeipräsenz für Waldbröl und den Südkreis“ hat binnen kürzester Zeit über 7.200 Unterschriften gesammelt (OA berichtete) und wird am kommenden Samstag in Düsseldorf die Unterschriftenliste an Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger überreichen.


Die fünf Waldbröler Fraktionen CDU, SPD, UWG, FDP und Bündnis 90/Die Grünen reagierten bei der gestriegen Ratssitzung auf die jüngsten Entwicklungen in der Stadt mit einem gemeinsamen Antrag zur „Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“. Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung ist nach Ansicht der Stadtverordneten ein „Ausdruck der Mangelverwaltung“. Die Politiker fordern, dass sich die Personalausstattung der Polizei im Kreissüden verbessert, die Wache dauerhaft besetzt ist und auch der Streifendienst in der Region verstärkt wird. „Eine nachhaltige Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung setzt deshalb eine adäquate personelle Ausstattung sowie entsprechende organisatorische Regelung voraus“, heißt es in dem gemeinsamen Antrag.

Einstimmig beauftragten die Stadtverordneten die Verwaltung, mit Landrat Jochen Hagt, der Vorsitzender der Kreispolizeibehörde ist, eine Ordnungspartnerschaft zwischen der Stadt Waldbröl und der Kreispolizeibehörde zu vereinbaren. Außerdem soll sich Landrat Hagt beim Land NRW für eine „angemessene Personalausstattung“ der Polizei des Oberbergischen Kreises einsetzen. Die Verwaltung soll zudem eine „Satzung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung im Bereich des Stadtgebiets“ als Diskussionsvorlage vorbereiten. Zusätzlich soll die Möglichkeit der interkommunalen Zusammenarbeit mit dem Ziel der Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung ausgelotet werden.