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Ekstase im Wilden Westen

Red; 12. Feb 2017, 20:12 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung, privat (2) --- Das wisswen die jecken in Gummersbach und Umgebung - Im Gelpetal wird urwüchsiger und begeisternder Fastelovend gefeiert, und das seit mehr als 40 Jahren.
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Ekstase im Wilden Westen

Red; 12. Feb 2017, 20:12 Uhr
Gummersbach - 200 Jecke feierten im knatschverdötschten Gelpetal eine rauschende Party, die unter anderem auch Landrat und Bürgermeister von den Sitzen riss.
Das hatten sie sich fein ausgedacht, die Verantwortlichen des TV Gelpetal. Der Plan lautete sehr einfach: Wir verwandeln die vereinseigene Sporthalle erneut in einen Gürzenich, holen viele feierwütige, karnevalsbegeisterte Jecken aus dem nahen und fernen Umfeld ins Haus, die tolle Verkleidungen präsentieren, bieten ein tolles Programm und erzeugen auf diese Weise eine Stimmung, die die Halle beben lässt. Und dieses Rezept ging voll auf. Die annähernd 200 Gäste auf der 45. Karnevalssitzung des Vereins kamen kaum zum Luftholen, in den fünf Stunden.


[Gut drauf zu sein, das fiel im Gelpetal nicht schwer.]

Landrat Jochen Hagt, im Wilden Westen der Kreisstadt selbst zuhause, Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein, SPD-Oberberg-Chef Thorsten Konzelmann und die stellvertretende Wipperfürther Bürgermeisterin Regina Billstein warfen sich in den Trubel und ließen sich vom jecken Programm verwöhnen.

Da war aber auch für jeden etwas dabei: Nachdenkliches, rockiges, lustiges - und der Mitsingfaktor war enorm hoch. Den Eisbrecher machten die Dancing Kids des Ründerother Karnevalsvereins, die inzwischen in Mannschaftsstärke auflaufen und zeigten, dass von ihnen noch einiges zu erwarten ist. Das Tanzcorps Rot-Weiß der KG Närrischen Oberberger aus Engelskirchen ließ die Mariechen gleich im Dutzend über die Bühne fliegen - und in den ersten Reihen hielt man den Atem an.


Gleich im Anschluss fegte SixPack über die Bühne. Die Band riss die Jecken mit einer Mischung aus eigenen und bekannten Stücken von den Sitzen. Party-Alarm war angesagt. Spätestens jetzt stand für Präsident Marcel Sausner angesichts des wilden Partytreibens im Saal fest: "Ihr seit der Hammer." Sausner hatten sich die findigen Gelpetaler bei den Karnevalisten aus Fenke ausgeliehen, weil ihr eigener Präsident Udo Landsberg krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnte. Und der Saal war einhellig der Meinung "Dä Jung määt dat klasse."


[Die "Schlagergranaten" mischten den  Gelpetaler Gürzenich ordentlich auf.]

Sausner hatte auch im weiteren Verlauf der Sitzung leichtes Spiel mit den Jecken, die mit dem "Vingströschen" aus Köln, die doch so gerne Cheerleader werden möchte, und den "Dancing Daddys" aus Frielingsdorf zwei weitere Höhepunkte erlebten. Gerade die Daddies zeigten eine tolle Vorstellung und kamen ohne Zugabe nicht von der Bühne.


[Gefeiert wurde heftig bodenständig auf Gelpetaler Art.]

In atemberaubenden Tempo ging es weiter. Der Ründerother Karnevalsverein mit Prinz Svenja, Jungfrau Christiane und Bauer Renate enterte und rockte die Bühne, das VfL-Ballett machte deutlich, wie gut Can-Can und Fastelovend zusammenpassen und die Sound-Trompeter brachten den Saal mit ihren Karnevalsstücken zum Siedepunkt. Da ließ es sich für die "Schlagergranaten" leicht anknüpfen. Ab jetzt war Feierorkan angesagt, denn Stefan und Marius Euteneuer ließen die Wände wackeln und sorgten dafür, dass die Feiernden mit Schlagermusik auf den Lippen in die Nacht entlassen wurden. Und für alle stand fest: Nächstes Jahr sind wir wieder dabei.  
  
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