Archiv

Auch ohne Bier auf dem Tisch getanzt

fj; 9. Feb 2017, 14:24 Uhr
Bilder: Lina Frede --- An der Gesamtschule Gummersbach sind sich Lehrer, Schüler, Politiker, Karnevalisten und Polizisten einig: Spaß braucht keinen Rausch.
ARCHIV

Auch ohne Bier auf dem Tisch getanzt

fj; 9. Feb 2017, 14:24 Uhr
Gummersbach – Kurz vor Karneval stellten Schüler der Gesamtschule ihre Plakate gegen das Komasaufen vor – Das Ründerother Dreigestirn und Schirmherrin Michaela Engelmeier unterstützen den Kreativ-Wettbewerb „bunt statt blau“.
Zweigeteilt ist das Gesicht der jungen Frau, die Kira, Annica, Marcie und Juliana auf ihr Plakat gezeichnet haben: Eine hübsch zurechtgemache Frau, die viele Komplimente erhält, auf der einen Seite, verschmiertes Make-up, zerzauste Haare und verächtliche Kommentare auf der anderen Seite. „Die eine Seite zeigt das nüchterne Mädchen, die andere dasselbe Mädchen, nur betrunken“, erklärten die Schülerinnen der Gesamtschule Gummersbach ihr Plakat. Mit diesem nehmen sie am diesjährigen Kreativwettbewerb „bunt statt blau“ teil, den die DAK Gesundheit Gummersbach bereits zum achten Mal in Oberberg durchführt und für den bundesweit seit 2010 bereits 80.000 junge Künstler Plakate gegen das Rauschtrinken gemalt haben.



[Durch ihre Plakate werden die Schüler selbst zu jungen Botschaftern für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol.]

2015 kamen in Deutschland rund 22.000 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus. In Oberberg gab es 2015 mit 82 Betroffenen rund 26 Prozent mehr Einweisungen als im Vorjahr, im Vergleich zu 2003 sind es sogar rund 70 Prozent mehr. Zwölf der Patienten, die aufgrund einer Alkoholvergiftung 2015 in oberbergischen Kliniken behandelt werden mussten, waren unter 15 Jahre alt. „Die Zahlen des Statistischen Landesamtes zeigen: Komasaufen ist immer noch ein trauriger Trend bei Kindern und Jugendlichen“, so Wolfgang Brelöhr von der DAK-Gesundheit Gummersbach. Gemeinsam mit der Schirmherrin der Kampagne, der oberbergischen Bundestagsabgeordneten Michaela Engelmeier, und dem Ründerother Dreigestirn besuchte er heute die Schüler der Gesamtschule Gummersbach, um mit ihnen über ihre Plakate und die Gefahren des Alkoholmissbrauchs zu reden.



Neben der kleinen Plakatausstellung, bei der ganz unterschiedliche Plakate und Ideen zu bestaunen waren, richtete man seinen Blick vor allem auf die Hintergründe der Kampagne. „Es geht nicht darum, völlig zu verzichten. Aber lernt aus Fehlern und kennt eure Grenzen“, appellierte beispielsweise Prinz Svenja. Für sie, Jungfrau Christiane und Bauer Renate, verriet sie, werde Alkohol in den jecken Tagen keine Rolle spielen. „Wir haben so viele Termine, das schaffen wir nur nüchtern – aber das tut der Stimmung keinen Abbruch, denn man kann auch wunderbar mit einem Glas Wasser auf dem Tisch tanzen“, so Prinz Svenja.

In diesem Jahr beteiligen sich auch die Schüler der Jahrgangsstufen 11 und 12 der Gesamtschule Gummersbach an der Aktion. Noch bis zum Einsendeschluss am 31. März haben sie, wie alle oberbergischen Schüler zwischen zwölf und 17 Jahren, die Möglichkeit, an ihren kreativen Botschaften gegen den Alkoholmissbrauch zu arbeiten. Anschließend werden in allen Bundesländern die besten Plakate ausgezeichnet. Im Juni wählt eine Jury den Bundesgewinner. Weitere Informationen unter www.dak.de/buntstattblau.
WERBUNG