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Wiehl auf dem Weg zur „Smart City“

nh; 8. Feb 2017, 11:55 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Freuen sich über das öffentliche WLAN-Netz 'WiehLAN': Citymanager Ulrich Noss (von links), Baudezernent Maik Adomeit, Bürgermeister Ulrich Stücker, Kai Spieckermann (AT Aggertechnik) und WiehLAN-Projektleiter Thorsten Wilkes.
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Wiehl auf dem Weg zur „Smart City“

nh; 8. Feb 2017, 11:55 Uhr
Wiehl - In der Innenstadt kann man ab sofort kostenlos und sicher im „WiehLAN“ surfen - Telekom baut zudem das Glasfaser-Netz aus, sodass Mitte 2018 95 Prozent aller Wiehler Haushalte mindestens eine Bandbreite von 50 Mbit/s haben.
Von Nils Hühn

Wer mit seinem Smartphone am Wiehler Rathaus vorbeigeht und sein WLAN eingeschaltet hat, dem wird seit Kurzem das „WiehLAN“ angezeigt. Hierbei handelt es sich um ein öffentliches WLAN-Netz. Seit ein paar Tagen kann man rund ums Rathaus, in der Wiehler Wasser Welt sowie in der Eishalle kostenlos surfen. Lediglich den Nutzungsbedingungen muss man zustimmen. Danach landet man auf einer Informationsseite der Stadt Wiehl, auf der man sich über Veranstaltungen, Nachrichten und ähnliches informieren kann. Bis Ende April soll das öffentliche WLAN-Netz auf der Homburger Straße, am Busbahnhof, im Wiehlpark und Wheelpark, auf der Bahnhofstraße, der Walter-Lück-Sportanlage sowie am Weiherplatz nutzbar sein.


[Grafik: Stadt Wiehl/AT Aggertechnik --- In den gelb eingefärbten Bereichen ist ab Ende April das öffentliche WLAN-Netz "WiehLAN" nutzbar.]

Erste Überlegungen der Verwaltung zum Aufbau eines solchen WLAN-Netzes erfolgten im Frühjahr 2015. In Kooperation mit der Fa. AT Aggertechnik wurden leistungsfähige Netzwerkkomponenten ausgewählt, die bei einer erhöhten Auslastung immer noch über ausreichende Performance verfügen. Des Weiteren war es wichtig, eine Sicherheits-Software im Hintergrund zu installieren, durch die illegale Tauschbörsen, Downloads oder nicht jugendfreie Inhalte unterdrückt werden. Eine solche Software wurde gefunden und der Betreiber sichert trotz aufwendiger Filterroutinen die volle Bandbreite zu, so dass es trotz dieser Software nicht zu Leistungseinschränkungen kommen wird.

Die Stadt rechnet mit monatlichen Betriebskosten in Höhe von rund 1.500 €. Durch Werbeeinnahmen soll ein möglichst großer Teil hiervon abgedeckt werden. Das WLAN-Netz kostet einmalig in der Herstellung knapp 46.000 €. Die Verwaltung wird das Nutzungsverhalten sowie die Reaktionen auf den kostenlosen Service genau beobachten. Eine Ausweitung des Angebots auch auf andere Bereiche des Stadtgebiets, beispielsweise für die Ortskerne in Bielstein, Drabenderhöhe, Marienhagen und Oberwiehl, sind denkbar.


Neben diesem Angebot, dass die Attraktivität des Stadtzentrums steigert, gibt es auch für nahezu alle Ortsteile eine positive Nachricht. Nachdem die Stadt Wiehl in den vergangenen drei Jahren für zahlreiche kleinere Ortschaften Fördermittel beantragen musste, um die jeweilige Wirtschaftlichkeitslücke der Telekom auszugleichen, wird durch die gestrige Vertragsunterzeichnung zum Breitbandausbau zwischen Telekom und der Stadt Wiehl der Glasfaser-Ausbau extrem vorangetrieben. „Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit der Telekom einen großen Wurf für das gesamte Stadtgebiet hinzubekommen“, so der für den Breitbandausbau zuständige Wiehler Baudezernent Maik Adomeit.


[Bürgermeister Ulrich Stücker (2.v.l.) unterzeichnete den Vertrag über den Glasfaser-Ausbau mit der Telekom zur Freude von Baudezernent Maik Adomeit (links) sowie den Telekom-Mitarbeitern Stefan Mysliwitz und Martin Heim (rechts).]

Bis Herbst 2017 bekommen rund 5.500 Haushalte schnelles Internet. Weitere 4.000 Haushalte werden im Frühjahr 2018 folgen. Und auch der Nahbereich um die Telekom-Vermittlungsstelle wird verbessert. „Damit werden Mitte 2018 95 Prozent aller Haushalte eine Bandbreite von mindestens 50 Megabit pro Sekunde haben“, erklärte Stefan Mysliwitz, Regionalmanager der Deutschen Telekom. Eine Bandbreite von mindestens 30 Mbit/s schaffen sogar 98 Prozent aller Haushalte. Sobald die neuen Bandbreiten nutzbar sind, werden alle Haushalte darüber informiert und können ihre Verträge bei den jeweiligen Internetanbietern anpassen. Lediglich in Randbereichen der Stadt können diese Geschwindigkeiten nicht erreicht werden.

„Diesen Netzausbau werden im positiven Sinne fast alle Bürger zu spüren bekommen“, freute sich Bürgermeister Ulrich Stücker. Die damit einhergehenden Baustellen seien ein positives Zeichen. Bei der Ratssitzung begrüßten alle Stadtverordneten die Entwicklung und stimmten einstimmig für den Vertragsabschluss. „Wiehl ist auf dem Weg zur Smart City“, frohlockte Bürgermeister Stücker nach dem einmütigen Votum der Ratsmitglieder. Das öffentliche WLAN-Netz in diesem Maßstab ist im Oberbergischen Kreis ebenso einzigartig, wie die künftig hohe Abdeckung an schnellen Internetanbindungen.
  
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