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Nur die besten Wünsche

bv; 3. Jan 2017, 12:25 Uhr
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Nur die besten Wünsche

bv; 3. Jan 2017, 12:25 Uhr
Oberberg - Und wieder redet unser 'Drickes' Klartext. Liebenswürdig, direkt und nachdenklich spießt er den Alltag auf. Heute geht es um die ersten Tage des Jahres und den Faktor Glück.
Das ist so üblich zum Beginn eines neuen Jahres. Wir wünschen uns gegenseitig nur das Allerbeste und das geht uns routiniert über die Lippen, wenn wir Freunde, Geschäftspartner oder Familie an den ersten der 365 Tage treffen. Doch bleibt manches nebulös. Gut, wenn wir uns Gesundheit wünschen, dann ist das noch nachvollziehbar, denn wer will schon krank sein. Und krank ist einfach nur das Gegenteil von gesund. Oder doch nicht? Mancher Mensch mit körperlichen Einschränkungen ist um vieles liebenswürdiger, optimistischer und „gesünder“ als seine vermeintlich gesunden Mitmenschen.


Noch schwieriger wird es, wenn man sich beruflichen Erfolg wünscht. Letzterer wird individuell völlig unterschiedlich bewertet. Für den einen ist es lediglich der nächste Schritt auf der Karriereleiter, die Aussicht, eine neue Herausforderung angeboten zu bekommen. Der andere ist dagegen zufrieden, wenn ihm die Arbeit Spaß macht, er erfüllt nach einem Arbeitstag nach Hause kommt. Mal ehrlich: Das wird immer seltener. Und einige würden sich freuen, wenn sie überhaupt Aussicht auf eine Beschäftigung oder mehr als nur Zeit- oder Werkverträge erhielten.

Gänzlich unmöglich wird es aber, zu analysieren, was damit gemeint ist, wenn wir uns Glück wünschen. Was ist das eigentlich: Glück? Zunächst einmal übertragen wir unser Verständnis von Glück auf den jeweils anderen. Ein schönes Zuhause, eine stabile Partnerschaft oder einfach nur ein Sonnenuntergang am Strand oder in den Bergen – es gibt tausende Formen von Glück, die wir uns vorstellen können. Aber gibt es auch eine Definition von Glück? Wissenschaftler haben tausende Seiten geschrieben, um diese Frage zu beantworten, etwa so: „Glück ist eine extrem starke positive Emotion und ein vollkommener, dauerhafter Zustand intensivster Zufriedenheit“. Und ganze Heerscharen von Glücksforschern haben untersucht, wie unsere Glückshormone in Wallung geraten. Das Ergebnis überrascht niemanden und dafür muss kein Mensch ein Universitätsstudium absolviert haben: Glück definiert jeder von uns auf seine eigene Weise.

Dem Glück sind so viele Zeilen gewidmet, es sind unzählige Lieder komponiert worden – und wir jagen ihm immer noch hinterher. Allerdings wissen wir schon, dass sich Glück in Gemeinschaft potenziert. Der amerikanische Schriftsteller Mark Twain hat das so zusammengefasst: „Um den vollen Wert des Glücks zu erfahren, brauchen wir jemand um es mit ihm zu teilen.“ Dieses Lebensglück können wir mit beeinflussen, wenn wir etwa das Gefühl haben, über eine erfüllende berufliche Tätigkeit zu verfügen, geliebt zu werden und zu lieben oder sorgenfrei leben zu können. Anders ist es mit dem zufälligen Glück, das ein flüchtiger Geselle ist. Es lässt uns aufatmen, wenn wir etwa einer brenzligen Situation entronnen sind, aber es lässt sich nicht steuern und „bestellen“. Wir können nur hoffen, wenn es uns im Fall der Fälle nicht verlässt.

Ich wünsche Ihnen jedenfalls so viel glückliche Momente wie irgend möglich. Auch 2017 gilt: Lieber ein Glückpilz als ein Pechvogel.

Herzlichst

Ihr Drickes

Bernd Vorländer      
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