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Im Brandfall wissen, wo es lang geht

Red; 5. Dec 2016, 12:26 Uhr
Bilder: privat --- (v. li.) Holger Reiners, Einheitsführer Löschzug Kleinwiedenest; Jan Mießner, Einheitsführer Löschgruppe Othetal; Marco Stamm, stellv. Einheitsführer Löschgruppe Othetal;Michael Stricker, Leiter der Feuerwehr Bergneustadt; Hrachia Shaljyan, Geschäftsführer PiW;Dirk Kläs, stellv. Leiter der Feuerwehr Bergneustadt; Udo Förster, Einheitsführer Löschzug Bergneustadt und Torsten Götz, Brandinspektor Löschzug Hackenberg.
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Im Brandfall wissen, wo es lang geht

Red; 5. Dec 2016, 12:26 Uhr
Bergneustadt – Um sich mit den Begebenheiten vor Ort bekannt zu machen, besuchten Vertreter der Freiwillige Feuerwehr Bergneustadt das Domizil von Patienten im Wachkoma.
Das Domizil des Vereins „Patienten im Wachkoma“ (PiW) in Neuenothe gehört zu den „besonders markanten Orten“, die im Brandfall höchste Anforderungen an die Feuerwehr stellen, so Jan Mießner, Einheitsführer der Löschgruppe Othetal. Gemeinsam mit dem Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Bergneustadt, Michael Stricker, und dessen Stellvertreter Dirk Kläs sowie den Löschgruppenführern der Züge Dörspetal, Kleinwiedenest und Hackenberg folgte er Anfang Dezember deshalb gerne der Einladung von PiW, sich mit den besonderen örtlichen Gegebenheiten im „Haus Ilona“ vertraut zu machen. „Mitglieder der freiwilligen Feuerweht haben nur etwa 20 Einsätze im Jahr, da ist guter Kontakt zu möglichen Einsatzorten wie Haus Ilona besonders wichtig“, so Mießner.


[PiW-Geschäftsführer Hrachia Shaljyan erläutert die vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen.]

PiW Geschäftsführer Hrachia Shaljyan führte die Männer der Feuerwehr, die für den Besuch in Haus Ilona einmal mehr ihre Freizeit einsetzten, durch das Haus, welches bis zu neun Patienten im Wachkoma beherbergt. Hier werden die Patienten, die zum Teil gemeinsam mit Angehörigen eine Zeitlang in Haus Ilona leben, durch ein deutschlandweit einmaliges Therapieangebot auf ein möglichst normales Leben zu Hause vorbereitet. Aufgrund ihrer Erkrankung sind Wachkomapatienten nicht mobil. Im Brandfall sind sie vollständig darauf angewiesen, von Rettungskräften schnell in Sicherheit gebracht zu werden. Als besondere Schwierigkeit kommt bei einem Einsatz der Feuerwehr hinzu, dass die Zufahrt zu dem am Hang gelegenen Haus Ilona eng ist. „Wir müssen hier sehr strukturiert und planvoll arbeiten und dürfen uns mit unseren Fahrzeugen nicht gegenseitig zustellen, denn es gibt nur einen Stellplatz für die Drehleiter“, so Mießner, dessen Löschzug bereits im Herbst 2014 bei einer Übung mit dem Drehleiterwagen vor Ort war.



Beim Rundgang durch das Haus lernten die Feuerwehrkräfte auch die Lage der Patientenzimmer und des großen Aufenthalts- und Therapieraumes kennen. „Gut zu wissen, wo wir die Patienten im Notfall finden“, so die einhellige Meinung. Shaljyan stellte auch die aufwändigen Brandschutzmaßnahmen vor, die beim Umbau des 2012 bezogenen Domizils nach Maßgabe der Brandschutzdienststelle eingebaut wurden: Im Brandfall finden die Einsatzkräfte schon im Eingangsbereich Informationen darüber vor, wie viele Patienten und Angehörige im Haus sind. Weitere Maßnahmen reichen von automatisch schließenden Brandschutztüren, die Rauch und Flammen mindestens 30 Minuten Stand halten, über mehrere Notausgänge, besonders breite Flure und Türen und besonderen Rettungstüchern bis hin zu Rauchmeldern und einer Brandmeldeanlage auf dem neuesten Stand.

Feuerwehrchef Stricker brachte den Ertrag des Besuchs bei PiW auf den Punkt: „Die Verhältnisse vor Ort kennenzulernen, bedeutet nicht nur für Patienten und Personal ein Mehr an Sicherheit, sondern auch für uns. Denn oft kennen wir die Verhältnisse vor Ort nicht und wissen nicht, was uns  erwartet. Shaljyan bedankte sich bei den Männern der Feuerwehr für ihr Interesse und ihre Zeit. „Gute Beziehungen zur Feuerwehr vor Ort sind für uns sehr wichtig, denn wir tragen bei PiW ja die Verantwortung für Patienten und Personal. Da haben wir hier richtig Glück“.
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