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Ganz im Zeichen der Ökumene

uh; 27. Nov 2016, 14:48 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
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Ganz im Zeichen der Ökumene

uh; 27. Nov 2016, 14:48 Uhr
Gummersbach - In der Halle 32 fand gestern der Jahresempfang des Kreiskatholikentages statt. Mit Blick auf das bevorstehende Reformationsjahr 2017 stand der Jahresempfang unter dem Appell „Ökumenisch weitergehen“.
Der Vorsitzende des Kreiskatholikenrats im Oberbergischen Kreis, Lars Niemczewski, begrüßte die Besucher und besonders die Bundestagsabgeordneten Klaus Peter Flosbach und Michaela Engelmeier, Landrat Jochen Hagt, Bürgermeister Frank Helmenstein aus Gummersbach und Wilfried Holberg aus Bergneustadt sowie Superintendent Jürgen Knabe und Kreisdechant Christoph Bersch.

[Superintendent Knabe zusammen mit Kreisdechant Bersch (re.)]

Zum Thema „Ökumene“ hielt Dr. Burkhard Neumann vom Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik in Paderborn einen Impulsvortrag als Einstieg für die anschließenden Diskussionen. Dr. Burkhard Neumann erinnerte an die Impulse des Zweiten Vatikanischen Konzils und deren bleibende Bedeutung für das ökumenische Miteinander. Den Weg Konzils weitergehen, dazu gehört auch das Eintreten in die weltweite ökumenische Bewegung und die Aufnahme von Dialogen mit nahezu allen christlichen Kirchen. Die Kirchen könnten und sollten voneinander lernen. Es gelte die Herausforderungen der Gegenwart anzunehmen, dazu zählen auch zunehmende Differenzen in Fragen der Ethik, wie beispielsweise der gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. Es gelte aber auch die Vielfalt der Ökumene zu beachten. Denn diese bedeute mehr als zwei Kirchen und Ökumene sei mehr als nur Deutschland.


Zur Wahrnehmung der Vielfalt der Ökumene gehöre auch der Blick auf Orthodoxe Kirchen, der orientalischen Kirche und der Byzantinische Orthodoxie, die katholische Kirche (römisch und uniert), die Kirchen der Reformation, einschließlich der Anglikaner in all ihrer Vielfalt ebenso wie die Freikirchen, die in der Regel auch reformatorisch geprägt sind. Die Ergebnisse der Ökumene sollten festgehalten werden.


„Wir sollten lernen, wahrzunehmen, was wir voneinander und was wir in und durch die Ökumene gelernt haben“, betonte Neumann. Zum Thema „Christsein ökumenisch leben“ verwies er auf die Predigt von Papst Franziskus von Ende Oktober, der auf Martin Luther verwies, dass man nur gemeinsam mit Gott im Leben Mensch sein kann und Gott immer eine Antwort habe.

Ökumene sollte als Weg und nicht als Ziel wahrgenommen werden, was auch schmerzhaft sein könne. Dr. Burkhard Neumann betonte, dass Ökumene vom Vertrauen darauf lebt, dass die Kirchen unbeschadet ihrer eigenen Begrenztheit und ihres Versagens vom Geist Gottes durch die Zeiten geführt werden. Dieses Vertrauen sei die Kraftquelle der Ökumene.

Bei den anschließenden Diskussionen wurden an Stehtischen Themen zur Ökumene intensiv, teilweise auch kontrovers, diskutiert. Thorsten Wolter betonte, dass im Rahmen der Jugendarbeit keine Unterschiede gemacht werden. Jugendfreizeiten, auch in Verbindung mit dem CVJM funktionieren reibungslos. Das war in der Generation der Väter und besonders der Großväter nicht so. Mit einer Podiumsdiskussion „Wie funktioniert Ökumene im Alltag“ endete der Jahresempfang des Kreiskatholikenrats.
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