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„Die Wahrheit“ im Gerichtssaal

vma; 25. Nov 2016, 10:05 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Einen Einblick in die packende Psycho-Story bekamen die Gäste im Gerichtssaal bei der Lesung mit der Autorin Melanie Raabe.
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„Die Wahrheit“ im Gerichtssaal

vma; 25. Nov 2016, 10:05 Uhr
Gummersbach - Ein außergewöhnlicher Ort für eine Lesung: Im Amtsgericht Gummersbach las Autorin Melanie Raabe aus ihrem neusten Thriller „Die Wahrheit“ - Ein spannender Abend mit einer brillanten Schriftstellerin.
Von Vera Marzinski

Es ist ihr zweites Buch, das so einschlägt. Mit „Die Falle“ wurde die in Wiehl aufgewachsene Melanie Raabe zur internationalen Erfolgsautorin. Das Buch wurde bislang in 21 Ländern verkauft und Hollywood sicherte sich die Filmrechte. Nun ist sie auf Lesereise mit „Die Wahrheit“.


[Nach ihrem extrem spannenden Debüt hat Melanie Raabe wieder einen grandiosen Thriller veröffentlicht. Über das Buch und so manches mehr erzählte sie zwischen den Lesungen aus „Die Wahrheit“.]

Sehr eloquent führte sie im Gerichtssaal am Mittwochabend das Publikum in die Geschichte um „Die Wahrheit“ ein. Das Buch ist seit September auf dem Markt – seitdem tourt sie durch Buchläden und Säle. In Jena geboren, wuchs Melanie Raabe zunächst in einem 400-Seelen-Dorf in Thüringen auf und kam mit ihren Eltern und Bruder dann ins Oberbergische. „Als Kind habe ich hier immer Bücher tütenweise von der Bücherei mit nach Hause genommen“, erzählt sie lachend dem Publikum. Sie habe den Lesestoff regelrecht verschlungen und schon früh kleine Geschichten geschrieben. Mit 20 kamen erstmalig längere Storys aufs Papier, bis etwas dabei war, was sie an einen Verlag sendete.



Ihre Sprache ist anspruchsvoll, die Beschreibungen detailliert und facettenreich. Das Publikum nahm Melanie Raabe beim Vorlesen direkt mit hinein in die Geschichte. Es geht um die alleinerziehende Sarah, die nach sieben Jahren einen Neuanfang startet – inklusive eines Frisörbesuchs, bei dem die langen Haare fallen. Sieben Jahre ist es her, seit ihr Mann Philipp in Südamerika spurlos verschwand. Ist er tot? Kommt er doch irgendwann wieder? Die Sonnenfinsternis ist der Zeitpunkt, an dem sie entscheidet, dass sie alleine mit ihrem Sohn weiterleben muss und wird. Doch da kommt die Nachricht, dass Philipp lebt. Die Szene, bei der das Flugzeug ankommt und Sarah aufgeregt diesem Moment entgegenfiebert, liest Melanie Raabe dem Publikum vor. Doch der Mann, der aus dem Flieger steigt, ist nicht der, für den er sich ausgibt. Einen Teil des Spannungsbogens, den die Geschichte enthält, konnten die Gäste im Amtsgericht schon erleben. Und ein Großteil der Gäste nahm sich auch sofort nach der Veranstaltung das Buch – natürlich von der Autorin signiert - mit.


[Auch Amtsgerichtsdirektorin Claudia Krieger nahm ein Buch mit und ließ es sich natürlich persönlich signieren.]

Sie schreibt viel, liest noch mehr, spielt hin und wieder Theater und betreibt ihren eigenen Interview-Blog. Sie schreibt unendlich spannend – und arbeitet bereits am nächsten Buch. „Natürlich wieder ein Thriller“ verrät sie. Sie erzählt vom Aufbau ihrer Bücher. „Eine Mischung aus einem groben Konstrukt und vielen Ideen“. Unterwegs beobachtet sie gerne, notiert sich manches. Das Ende ihrer Geschichten wisse sie immer vorher, aber der Weg entwickele sich beim Schreiben. Und so darf man sich auf die nächsten spannungsgeladenen Bücher freuen. Der Abend mit der jungen Schriftstellerin war bereits die zweite „kriminelle“ Veranstaltung im Gerichtssaal. Amtsgerichtsdirektorin Claudia Krieger blickte bei der Begrüßung noch einmal auf den Abend mit dem „Herrn der Maden“ - Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke – im Januar 2015 zurück.
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