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Flüchtlingshilfe war Herkulesaufgabe

db; 24. Nov 2016, 20:16 Uhr
Bilder: Daniel Beer --- Die Auszeichnungsnadel Kreisverbands bekamen 18 DRKler.
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Flüchtlingshilfe war Herkulesaufgabe

db; 24. Nov 2016, 20:16 Uhr
Oberberg – Auf der Kreisversammlung des Deutschen Roten Kreuzes Oberberg im Kulturhaus Drabenderhöhe zogen Vorstand und Präsident Bilanz.
Von einem Wirbelsturm, dem man standgehalten habe, sprach DRK-Präsident Jochen Hagt gestern auf der Kreisversammlung des Deutschen Roten Kreuz Oberberg vor rund 300 Anwesenden. „Die Flüchtlingshilfe hat uns 2015 und 2016 auf Trab gehalten“, sagte Hagt und dankte den vielen Helfern, die sich oft bis über die eigenen Kräfte hinaus engagiert hätten. „Dafür auch als Landrat ein ganz herzliches Dankeschön.“ Dem Dank schloss sich auch DRK-Vorstand Rolf Braun an, der in seinem Tätigkeitsbericht noch einmal auf den Anfang zurückblickte.




[Ralf Feldhoff (links) bekam die höchste Auszeichnung, die das Deutsche Rote Kreuz zu vergeben hat.]

Die Stadt Gummersbach sollte plötzlich binnen drei Tagen 150 Flüchtlinge unterbringen und bat das DRK um Hilfe. „Diese Herausforderung haben wir gemeistert“, so Braun. Es folgten weitere Einrichtungen in Marienheide, Ründeroth, Wiehl, Nümbrecht und Dieringhausen. Inzwischen ist die Hochphase der Flüchtlingskrise vorbei und Ende des Jahres wird die letzte DRK-Einrichtung geschlossen. „Eine spannende Zeit liegt hinter uns“, so Braun. Für zukünftige Spontanaufgaben wird derzeit das Einsatzzentrum in Lindlar hergerichtet.  

Die Flüchtlingshilfe hatte auch erheblichen Einfluss auf die Finanzen des Kreisverbands, wie Schatzmeister Manfred Bösinghaus berichtete. So stiegen die Umsätze auf rund 17 Millionen Euro, im Jahr 2013 waren es noch 9,3 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb für 2015 ein Plus von 85.000 € übrig, davon kommen allerdings 47.000 € aus einem einmaligen Zuschuss der Fernsehlotterie. Für 2016 prognostizierte Bösinghaus einen Überschuss von 16.000 €, für 2017 ein Minus von 22.000 €. Durch den Rückgang der Aktivitäten bei der Flüchtlingshilfe werden auch die Umsätze wieder zurückgehen.


[Heinz-Günter Bosch und Renate Köser wurden mit der Verdienstmedaille des Landesverbands ausgezeichnet.]

Besorgniserregend nannte Braun die starken Rückgänge bei den Blutspenden. Mit rund 17.500 Spenden erzielte das DRK hier das schlechteste Ergebnis seit 20 Jahren. Konkrete Hinweise auf Gründe gebe es nicht. „An der Arbeit unserer Ortsvereine liegt es definitiv nicht, denn die ist nach wie vor beispielslos“, sagte Braun. 150 Termine pro Jahr werden im Oberbergischen organisiert.


[Ein Dank der Erzieher für den Erhalt der 14 DRK-Kindertageseinrichtungen.]

Ein weiteres Thema war die Zukunft der Kindertageseinrichtungen. Nach Tariferhöhungen im Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVÖD) sah sich der Kreisverband mit einem Finanzierungsproblem konfrontiert. Am Ende musste das DRK keine seiner 14 Kindertageseinrichtungen im Oberbergischen Kreis abgeben. Ohne den freiwilligen Gehaltsverzicht der Mitarbeiter wäre dies nicht möglich gewesen. Gestern Abend dankten die Mitarbeiter der Kindertageseinrichtungen den treibenden Kräften des Kita-Erhalts und überreichten nacheinander jeweils eine Rose an Rolf Braun, Eckhard Kreimendahl und Helene Maier. Durch Umbau- und Ausbaumaßnahmen wurden die Kitas außerdem fit für die Zukunft gemacht und U3-Möglichkeiten geschaffen.

Ehrungen

Ehrenzeichen des DRK-Generalsekretariats:
Ralf Feldhoff

Verdienstmedaille Landesverband:
Heinz-Günter Bosch
Renate Köser

Auszeichnungsnadel Kreisverband:
Ursula Flick
Manfred Gregorzewski
Hartmut Schlehf
Tanja Mettner
Kristina Frebel
Giesela Kloppenburg
Uwe Steiger
Ingo Martin
Michael Münchhalfen
Eleonore Heinzelmann
Mark Bodden
Monika Schulmeistrat
Katja Wagner
Karin Wiehling
Jutta Schwarzendahl
Wolfgang Gustke
Mika Jäger
Martin Thiel
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