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Die Vorleser begeisterten Jung und Alt

ks; 7. Nov 2016, 08:40 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Michael Hain zeigte bei seinem LeseTheater vollen Körpereinsatz und brachte die Kinder zum Strahlen.
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Die Vorleser begeisterten Jung und Alt

ks; 7. Nov 2016, 08:40 Uhr
Nümbrecht - Im Rahmen eines Familienfestes machte das Rheinische Lesefestival „Käpt’n Book“ auf Schloss Homburg Halt.
Von Katharina Schmitz

„Die Lesungen, die wir heute erleben werden, gehen weit über klassische Darbietungen hinaus“, legte Silke Engel, Projektleiterin für das Rheinische Lesefest „Käpt’n Book“ beim Schloss Homburg, die Messlatte schon zu Beginn der Veranstaltung hoch. Zwei Autoren und ein Schauspieler fanden heute ihren Weg in die neue Orangerie auf Schloss Homburg. Dort traten sie im Rahmen des Rheinischen Lesefestes „Käpt’n Book“ auf, an dem sich in diesem Jahr insgesamt 55 Autoren beteiligen. 




[Die dreijährige Frieda aus Nümbrecht-Elsenroth durfte beim LeseTheater in die Rolle der kleinen Qualle schlüpfen und wurde dabei von ihrer Tante Sandra Soest unterstützt.]
  

„Sperrt Augen, Ohren und Herzen auf“, forderte der Mainzer Schauspieler und Lesekünstler Michael Hain zu Beginn seiner szenischen Lesung nicht nur von seinen kleinen Zuhörern. Mit tatkräftiger Unterstützung aus dem Publikum gelang es ihm, seine Bühne zu enthüllen - und genauso interaktiv sollte auch der folgende Nachmittag verlaufen. Hain, der seine Zuhörer bereits seit 2010 auf spielerische Weise in die Welt der Bücher entführt, begeisterte mit seinem LeseTheater auch heute.



Nach dem Buch „Quentin Qualle - Die Muräne hat Migräne“ von Heinz Rudolf Kunze, Jens Carstens und Julia Ginsbach erweckte er nicht nur den besagten „Quallenjungen“ Quentin zum Leben, sondern schlüpfte auch in die Rollen der Muräne Hans, des Monsieur Makrele sowie der Garnele Gabi. Seine rund 50-minütige Vorstellung sorgte nicht nur bei den Kindern für strahlende Augen und gellendes Lachen, sondern auch bei den „großen“ Begleitern. „Natürlich ist das anstrengend. Aber was gibt es denn Schöneres, als Kinder zum Strahlen zu bringen? Und wenn ich sie dann noch zum Lesen motivieren kann, habe ich mein Soll erfüllt“, so Hain.




[Der in Ruppichteroth lebende Autor Simak Büchel las aus seinem Buch „Chaos auf Melele Pamu“ vor.]


Ebenso geht es dem in Ruppichteroth lebenden Autor Simak Büchel. Er ergänzt: „Die Leseförderung darf nicht nur bei Kindern ansetzen, denn das abendliche Vorlesen der Eltern ist bindungsfördernd und leistet darüber hinaus einen Beitrag zum späteren Erfolg der Kinder“, beschreibt Büchel die Zusammenhänge von Lesen und Bildungsgrad. Im Rahmen des Lesefestes besuchte er bereits zum zweiten Mal Schloss Homburg und las dabei aus seinem Buch „Chaos auf Melele Pamu" vor.

Begleitet wurde er von seinem zehnjährigen Sohn Henrik Hützen, der möglicherweise mal in Papas Fußstapfen treten wird. Er war bereits an der Gestaltung des Covers zu dem Buch „Liebe Prinzessin, ich bin’s, Dein Prinz“ beteiligt, indem ein von ihm geschriebener Brief auf den Buchdeckel gedruckt wurden. „Am liebsten lese ich Papas Bücher. Aber es ist doof, dass er so oft weg ist“, gibt Henrik zu, denn sein Vater besucht jährlich bis zu 160 Veranstaltungen.

Dritter Vorleser des Nachmittags war der Kieler Autor und Künstler Arne Rautenberg, der am liebsten Gedichte schreibt. Er las aus seinem Buch „Unterm Bett liegt ein Skelett“ vor und reimte dabei mit wunderbar ekligen Zutaten. So durfte man davon ausgehen, dass einige der eifrigen Zuhörer am Abend unter ihrem Bett nachgeschaut haben, ob da nicht ein Zyklop, Zombie oder Skelett auf sie wartet.



  
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