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Stereotypen mit Poststempel

db; 26. Oct 2016, 21:07 Uhr
Bilder: Daniel Beer.
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Stereotypen mit Poststempel

db; 26. Oct 2016, 21:07 Uhr
Gummersbach – Die Ausstellung „abgestempelt - Judenfeindliche Postkarten“ ist ab sofort im Kreishaus zu sehen.
Im Kreishaus ist seit dieser Woche eine Ausstellung zum Thema Antisemitismus zu sehen. Über die Jahre hat der Berliner Sammler Wolfgang Haney fast 1.000 antisemitische Postkarten zusammengetragen, von denen eine Auswahl in der Wanderausstellung "abgestempelt - Judenfeindliche Postkarten" dokumentiert ist. „Dies ist keineswegs eine vergnügliche Ausstellung“, sagte Vize-Landrat Professor Friedrich Wilke zur Eröffnung, „sie soll viel mehr zum Nach- und Mitdenken anregen.“




[Alle ausgestellten Postkarten sind auch tatsächlich postalisch verschickt worden.]

In vier verschiedene Themenfelder teilt sich die Ausstellung: „Antisemitismus im Bild – Mittel der Darstellung“, „Juden in der Gesellschaft – Drei Stereotype“, „Antisemitische Haltungen und Wunschvorstellungen“ sowie „Staatlich geduldeter und propagierter Antisemitismus“. Sie wurde 1999 vom Jüdischen Museum Frankfurt und dem Museum für Kommunikation Frankfurt als Wechselausstellung erarbeitet und wird in einer von Professor Thomas Goll von der Universität Dortmund überarbeiteten und komprimierten Fassung von der Bundeszentrale für politische Bildung als Wanderausstellung verliehen.



Professor Goll und Wolfgang Birkholz, Vorsitzender der Oberbergischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, führten in die Ausstellung ein und betonten die Wichtigkeit des Themas gerade in der heutigen Zeit. „Die Postkarte war seinerzeit ein hochmodernes Medium, so wie heute etwa soziale Netzwerke“, sagte Goll. Die Ausstellung richtet sich auch an Schulklassen. Umfangreiches Begleitmaterial kann auf der Internetseite der Bundeszentrale für Politische Bildung heruntergeladen werden.

Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten des Kreishauses bis 21. November besichtigt werden.
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