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Zu Besuch bei den „Kindern von Tschernobyl“

Red; 8. Oct 2016, 11:20 Uhr
Bilder: Privat --- Die zehnjährige Darina leidet an Spina Bifida (offener Rücken) und ist dadurch sehr beeinträchtigt. Jeden Tag bringt sie ihre Mutter zu einer zehn Kilometer entfernten Spezialschule.
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Zu Besuch bei den „Kindern von Tschernobyl“

Red; 8. Oct 2016, 11:20 Uhr
Marienheide – Der Verein „Kinder von Tschernobyl“ unterstützt kranke Kinder in Wischgorod und unterhält eine Armenküche – Vor Ort überzeugten sich Vereinsmitglieder davon, dass die Hilfe ankommt.
Gisela Steinbach und Helmut Willnat, Vorstandsmitglieder des Vereins „Kinder von Tschernobyl“, reisten kürzlich nach Wischgorod in der Ukraine. Die Stadt ist durch die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl immer noch strahlenbelastet. Der Verein unterstützt dort chronisch kranke Kinder bei der Beschaffung erforderlicher Medikamente, finanziert eine Armenküche und bietet den Kindern Erholungsaufenthalte in Marienheide und Umgebung an. Die Reise in die Ukraine nutzten Steinbach und Willnat, um ihren Partner vor Ort einen Besuch abzustatten.

Beim ersten Treffen der beiden Partnervereine „Kinder von Tschernobyl“ und „Bereginja“ zeigte sich, dass mehrere Mitglieder von Bereginja Angehörige pflegen müssen. Willnat dankte ihnen umso mehr, dass sie trotz dieser kräftezehrenden Aufgabe noch die Kraft haben, die Hilfe der deutschen Seite an andere ukrainische Familien weiter zu reichen.


[Katja ist sechs Jahre alt und leidet an einer schweren Form der Mukoviszidose.]

Steinbach tauschte sich mit Lena Popowitsch, Vorsitzende des Partnervereins, und Ärztin Tatjana Safonowa über die Kindergruppe aus, die im Juli zu Gast im Oberbergischen waren. Dabei freute es sie zu hören, dass die Kinder immer noch begeistert von ihren Reiseerlebnissen erzählen. Auch der Termin für die nächste Gruppe wurde bereits festgelegt. Sie besucht das Oberbergische vom 18. Juni bis 8. Juli 2017. Beim jüngsten Hilfstransport hatte die Schule „Nadija“ für Kinder mit Behinderungen therapeutisches Spielzeug bekommen. Die Schulleitung bedankte sich sehr dafür. Der nächste Transport ist für November geplant.



Steinbach und Willnat besuchten viele der Kinder, die der Verein über die Ärztin Safonowa mit Medikamenten versorgt. Dabei erfuhren sie die große Dankbarkeit der Familien, denn erhält ein Kind in Wischgorod die Diagnose „Mukoviszidose“, „Asthma“, „rheumatoide Arthritis“ oder sogar „Leukämie“, bedeute dies meist den Weg in die Armut für die ganze Familie. Medikamente müssten selbst bezahlt werden, dies übersteige immer das Familienbudget. Die Unterstützung durch den Verein sei daher eine große Hilfe. Hier wünschte sich Theunissen noch weitere Spender aus Deutschland, da aufgrund der Strahlenbelastung noch zahlreiche weitere Kinder chronisch erkrankt sind und Hilfe bei der Beschaffung von Medikamenten benötigen.


[Wohnkomplex in Wischgoro.]

Auch der vom Verein finanzierten Armenküche in Bila Zerkwa statteten die Vorsitzenden einen Besuch ab. Hier wird werktäglich für etwa 60 Menschen gekocht, darunter Flüchtlinge, Obdachlose und Familien mit vielen Kindern. Sie wird betrieben von einer kleinen Kirchengemeinde, welche diesen Menschen auch bei anderen kleinen und größeren Problemen Unterstützung bietet. Auch hier sei der jährliche Hilfstransport mit guten gebrauchten Sachen aus dem Oberbergischen eine unentbehrliche Hilfe. Mit dem Wissen, dass die Hilfe des Vereins bei den Menschen ankommt, gleichzeitig aber noch viel mehr Menschen auf Unterstützung angewiesen sind, kehrten Steinbach und Willnat aus der Ukraine zurück.

Wer mehr über den Verein und seine Hilfsangebote erfahren möchte, kann sich auf der Homepage (www.kvt-kierspe.de) informieren oder sich an Wolfgang Theunissen, Tel.: 02264/84 46, wenden.
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