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„Beispielhafte“ Zusammenarbeit für Biodiversität und Kulturlandschaft

Red; 6. Oct 2016, 15:16 Uhr
Bild: Biologische Station Rhein-Berg --- Partner aus Naturschutz und Landwirtschaft.
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„Beispielhafte“ Zusammenarbeit für Biodiversität und Kulturlandschaft

Red; 6. Oct 2016, 15:16 Uhr
Oberberg – Vertreter aus Landwirtschaft und Naturschutz unterzeichneten eine Vereinbarung zur Kooperation im Oberbergischen und Rheinisch-Bergischen Kreis.
Vertreter der Landwirtschaft und des Naturschutzes trafen sich in Rösrath mit dem parlamentarischen Staatssekretär Horst Becker aus dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen zur offiziellen Unterzeichnung einer Vereinbarung über die Zusammenarbeit im Bereich Naturschutz und Landwirtschaft für das Bergische Land (Rheinisch-Bergischer Kreis und Oberbergischer Kreis). Die Partner konnten durch die Biologischen Stationen (BSO) Rhein-Berg und Oberberg zusammengeführt werden. Mit Unterzeichnung der Kooperations-Vereinbarung auch durch das Land NRW kann nun ein Projekt umgesetzt werden, das eine landesweit beispielhafte Zusammenarbeit für den Erhalt der Biodiversität und die vielfältige Kulturlandschaft im Bergischen anstrebt.

Die Unterzeichner, zu denen die Vertreter aus beiden Kreisen vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Naturschutzbund (NABU), Bergischer Naturschutzverein (RBN), Kreisbauernschaft, Landwirtschaftskammer, Verein landwirtschaftlicher Fachschulabsolventen (VFL), der beiden Kreisverwaltungen sowie der BSO gehören, bekundeten ihre gemeinsame Verantwortung für die Kulturlandschaft des Bergischen Landes. „Nur wenn es uns gelingt, die Herausforderungen gemeinsam anzugehen, können wir etwas für die landwirtschaftlichen Familienbetriebe und die Sicherung der Artenvielfalt erreichen“, betonte Frank Herhaus, Leiter der BSO.



Das nun vorliegende Konzept konkretisiert den seit Jahren praktizierten Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Landwirtschaft in den beiden bergischen Kreisen. Zunächst soll ein Team eingerichtet werden, das bei naturschutzfachlichen Problemen und Fragestellungen gezielt angefragt werden kann. In einem weiteren Projekt soll die Schulung und Weiterbildung der Zielgruppen „ehrenamtlicher Naturschutz“ und „Landwirtschaft“ initiiert werden. Neben bereits geplanten Projekten sollen in der Modellregion auch neue konkrete Ideen entwickelt und umgesetzt werden.

Da das Bergische Land stark durch Grünland geprägt ist, soll im Rahmen der Vereinbarung ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung und Erhaltung von artenreichem Grünland gelegt werden. Hier gelte es, neben bewährten Mitteln wie dem Vertragsnaturschutz neue Wege zu gehen, um das zu den artenreichsten Lebensräumen zählende Offenland auch im Bergischen zu fördern und zu erhalten. Andererseits macht die Produktion von eiweißreichem Gras auf Wiesen und Weiden eine regionale Lebensmittelproduktion erst möglich. Diese beiden scheinbaren Gegensätze gelte es nun, in verschiedenen Projekten ausgewogen zu behandeln, um zu verträglichen Lösungen zu gelangen. Allen Beteiligten sei klar, dass die nun getroffene Vereinbarung ein wichtiger Baustein zur Erhaltung einer vielfältigen und lebenswerten Kulturlandschaft im Bergischen Land ist und ein wichtiger Beitrag für eine nachhaltige Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz.
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