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Das Verbrechen deutlich vor Augen

kst; 30. Sep 2016, 14:25 Uhr
Bild: privat --- Konzentrationslager Flossenbürg.
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Das Verbrechen deutlich vor Augen

kst; 30. Sep 2016, 14:25 Uhr
Wiehl – Der Leistungskurs Geschichte der Stufe zwölf des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums setzte sich auf einer mehrtägigen Exkursion nach Nürnberg und Flossenbürg mit den Verbrechen der NS-Diktatur auseinander.
Um die Überreste der verbrecherischen Zeit des Nationalsozialismus (NS) vor Ort zu studieren und entsprechende Konsequenzen für nachfolgende Generationen daraus zu ziehen, unternahm der Geschichts-Leistungskurs der Jahrgangsstufe zwölf des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums Wiehl (DBG) im September eine mehrtägige Exkursion nach Nürnberg beziehungsweise Flossenbürg. Die Fahrt wurde unter anderem vom „Evangelischen Kirchkreis an der Agger“ unterstützt. In Nürnberg befindet sich das Reichsparteitagsgelände, in dem unter anderem 1935 die Nürnberger Gesetze veröffentlicht wurden. Das Konzentrationslager Flossenbürg liegt an der tschechischen Grenze und ist der Ort, an dem 1945 der Namensgeber des Gymnasiums, Dietrich Bonhoeffer ermordet wurde.


Am Tag der Anreise besuchte der Kurs unter der Leitung von Lehrer Felix Draube zuerst das Reichsparteitagsgelände, welches als Kulisse für Propaganda, Machtdemonstration und die jährlich im September abgehaltenen Reichsparteitage der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) diente. In den Augen der Schüler spiegelte schon die Bauweise des Gebäudes den Größenwahn und die menschenverachtende Ideologie der Nationalsozialisten wieder, auch der Kontrast zwischen Schein und Wirklichkeit zeige sich beispielsweise in der Bauweise der Kongresshalle, so die Jugendlichen. Die Außenfassade besteht aus hochwertigem Granit, im Innern wurde jedoch nur Backstein verwendet. Teile des Geländes wurden unter anderem von Häftlingen des Konzentrationslagers Flossenbürg unter menschenunwürdigen Bedingungen aufgebaut, welches die Schüler am folgenden Tag besuchten.

Schon bei der Anfahrt stehe die Landschaft in einem perfid-schönen Kontrast zur errichteten Gedenkstätte, berichteten die Schüler. Besonders das „Tal des Todes“, mit dem Krematorium und den Denkmälern hinterließ einen nachhaltigen Eindruck bei den Schülern. Durch die Exkursion wurde den Jugendlichen die Ausmaße der nationalsozialistischen Ideologie und das strukturierte Verbrechen noch klarer vor Augen geführt. Außerdem wurde deutlich, dass es noch heute wichtig ist „dem Rad in die Speichen zu fallen“.
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