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Evita begeisterte im Stadttheater

uh; 25. Sep 2016, 12:32 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
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Evita begeisterte im Stadttheater

uh; 25. Sep 2016, 12:32 Uhr
Gummersbach - Zum Auftakt der neuen Spielzeit sahen die Besucher im Stadttheater das Musical „Evita“ von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice in deutscher Übersetzung von Michael Kunze.
Mit „Evita“ sahen die Besucher am Samstagabend ein aufwendiges Musical. In der bemerkenswerten Aufführung wird die erstaunliche Geschichte der schillernden Eva Perón gezeigt, die über Jahre die einflussreichste Person Argentiniens und die heimliche „Präsidentin“ des Landes war. In der ersten Szene sitzen Zuschauer in einem Kino, es ist der 26. Juni 1952. Dann eine Unterbrechung und die Durchsage, dass die „spirituelle Führerin“ der Nation, Eva Peron, nun in die Unsterblichkeit eingegangen ist.

Das Publikum, unter dem sich auch der junge Medizinstudent Ché befindet, ist bestürzt und tief betroffen. Das ganze Land trauert und nimmt Abschied am Sarg der Verstorbenen. Che, der die pompöse Beerdigung als Beobachter wahrnimmt, kommentiert das Geschehen kritisch und betrachtet zynisch den zweifelhaften Werdegang in einer Rückblende. 1934 lernt die 15-jährige Eva in einer Bar den Sänger Agustin Magaldi kennen, den sie überredet, sie mit nach Buenos Aires zu nehmen. Sie trennt sich schnell von Magaldi und wird ein gefragtes Modell, Radiostar und Schauspielerin. Ihre Beliebtheit und die wechselnden Liebesaffären nutzt sie geschickt.

Auf einem Wohltätigkeitskonzert lernt sie Oberst Juan Perón kennen und beide stellen fest, dass sie gegenseitig voneinander profitieren können. Sie wirft dessen Geliebte aus der Wohnung und zieht selbst dort ein. Gesellschaftlich wird sie nicht akzeptiert, weder von den aristokratischen Kreisen, noch vom Militär. Akzeptanz findet sie bei den Arbeitern und Bauern, zu deren gewerkschaftlichen Vertretungen Eva stets gute Kontakte pflegte.


Am 4. Juni 1946 steht Perón auf dem Balkon, um sich nach der gewonnen Wahl bei seinen Anhängern zu bedanken. Eva erscheint auf dem Balkon und hält eine eigene Rede. Neben ihr erscheint der gewählte Präsident Perón blass und farblos. 1947, auf der Höhe der Macht, reist Eva nach Europa, wo sie allerdings nur im befreundeten Spanien herzlich empfangen wird, in Italien, Frankreich und England nicht. Che hinterfragt kritisch ihre Macht.


Wieder in Argentinien verlangt das Volk nachdrücklich die Einlösung der Wahlversprechen. Sie gründet eine Stiftung mit zweifelhaften Geldquellen. Bei der Verteilung der Mittel an Arme und Kinder versteht sie es ausgezeichnet, sich in Szene zu setzten und das Volk dankt es ihr. Sie wird wie eine Heilige verehrt. Eva Perón starb am 26. Juni 1952 im Alter von 33 Jahren an Krebs.

Das Musical erzählt die unglaubliche Geschichte der 1919 unehelich geborenen Maria Eva Duarte, die zur First Lady Argentiniens aufstieg. Stephanie Theiss, in der Rolle der Evita, war die ideale Besetzung. Der Hit „Don´t Cry For Me Argentina“, der 1976 zuerst als Single veröffentlicht wurde, folgte ein preisgekröntes Doppelalbum mit Andrew Lloyd Webbers Musik und den Texten von Tim Rice. Zum Ende des Musicals bedankte sich das Publikum mit langanhaltendem Applaus. 
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