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Rockfans konnte das Wetter nicht abschrecken

mg; 18. Sep 2016, 17:09 Uhr
Bilder: privat (Galerie 1-5), Michael Gauger --- Das jährliche Rockkonzert am Frielingsdorfer Sportplatz begeisterte wieder viele Freunde der guten und deftigen Musik
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Rockfans konnte das Wetter nicht abschrecken

mg; 18. Sep 2016, 17:09 Uhr
Lindlar – Benefiz-Rock-Spektakel „Rock am Scheelbach“ ging in die 15. Runde – Fünf Bands sorgten für beste Unterhaltung – Erlös dient dem guten Zweck.
Von Michael Gauger

Einmal im Jahr wird das ansonsten ruhige Scheelbachtal musikalisch auf links gekrempelt. Längst ist aus dem privaten Grillfest mit Rockmusik ein respektables Festival geworden. Bereits zum 15. Mal startete das oberbergische „Mini-Wacken“, um etwa 250 Rockmusik-Fans verschiedenster Altersklassen zu begeistern und nebenbei Gutes zu tun. Denn Künstler und Helfer verzichten hier auf Gage oder Bezahlung. Der Reinerlös der Veranstaltung diente wie immer Benefizzwecken.


[Vorsorge für empfindliche Ohren.]

„Krach am Bach“, wie das Event liebevoll genannt wird, hat zwar einen starken lokalen Charakter, dennoch lädt man gerne interessierte Bands aus dem ganzen Bundesgebiet ein. Das Organisationsteam hatte im Frühjahr aus zahlreichen Bandbewerbungen eine Auswahl getroffen. Eine Gruppe sagte kurzfristig ab, konnte jedoch umgehend ersetzt werden. Den etwas undankbaren Job des „Openers“ erledigten die Jungs von „Skunk Betrayal“ dann so vortrefflich, das das eintrudelnde Publikum sofort in Stimmung geriet. Eine musikalische Schublade gibt es für die Jungs aus Köln nicht, ihr persönlicher Stil ist eine Kombination aus Komplexität und Einfachheit, wie sie selber sagen. An diesem Spätnachmittag spulten sie ihr gesamtes Repertoire ab.


„Suzens Garden“ aus Wolfsburg machten mit dem Auftritt klar, welches Musikgenre an diesem Samstagabend ausschließlich zu hören sein wird. Ihr Motto: Laut, emotional und ehrlich passte perfekt. Suzens Stimme und die von Backgroundsängerin Annika harmonierte perfekt mit der Musik ihrer Jungs. Vier Stunden Fahrt nahm die Gruppe gerne in Kauf, um im Bergischen aufzutreten. Das Publikum feierte die Band, die hier das letzte Open Air ihrer „Strongertour2016“ spielte.

[Doppelte Frauenpower im Jahr 2016: Ob "Suzens Garden" aus Wolfsburg...]

Bekannter Trötenrock dann von den Lokalmatadoren aus Lindlar. „The Hurricanes“ enterten die Bühne und sorgten mit ihrem typischen Mix aus Rock, Ska, Reggae samt Trompete und Posaune dafür, das keiner mehr stillstand. Hier ging dann bei Alt und Jung die Post ab. Da störte auch niemand mehr der feine Bergische Landregen, der bereits pünktlich zu Konzertbeginn eingesetzt hatte und nur selten mal eine Pause machte. Die sechs Jungs gaben alles und die Fans machten vor der Bühne kräftig mit, wofür auch Posaunist Felix sorgte. Zum größten Teil spielten die Bands an diesem Abend eigene Songs und wenn doch ein Coversong dabei war, so war es als solches durch den eigenen Stil fast nicht mehr zu erkennen.

[..oder "Pinski" aus Köln.]  

Ein weiteres Novum, so erklärten Tim Rodewieser und Frank Neustein vom Orgateam, ist die Tatsache, das in diesem Jahr zwei Bands mit Frontfrauen am Start seien. Mit „Pinski“ stand danach ein Wiederholungstäter auf der Bühne. Insa Reichwein, alias Pinski, war zuletzt vor zwei Jahren in Scheel zu Gast und sorgte vor kurzem noch beim Wolf Maahn-Konzert in Lindlar für den Support. Auch an diesem Samstagabend wirbelte die zierliche Sängerin mit der starken Stimme wieder über die Bühne, präsentierte mit ihrer Band deftigen Rock und Balladen.

Den Schlussact übernahm die Formation „Mangelhaft“, wobei der Bandname absolut in keinem Verhältnis zum starken Beitrag stand. Ihre Rockcoversongs hatten die Vier mit einem ordentlich Heavy-Touch versehen. Das Publikum gab zum Abschluss noch einmal alles.


Der Reinerlös wird unter anderem an die Lebenshilfe Lindlar gehen. Diese waren, wie bereits in den Jahren zuvor, tanzend und feiernd als Ehrengäste vor Ort. Auch die Initative „Sport vor Ort“ aus Frielingsdorf erhält einen Teil. Außerdem, so berichten die Organisatoren, wird eine weitere Spende überreicht werden. Der 28-jährige Sascha, der tragischischerweise beim Besuch eines Motocross-Events ums Leben kam, war mehrere Jahre bei Rock am Scheelbach als Helfer aktiv und ist auch mit seiner Band dort aufgetreten. Die Organisatoren möchten seine Frau und die zwei Kinder auf diesem Weg unterstützen.
  
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