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Endlich: Gebäudekomplex Kaufhalle wird umgebaut

fj; 15. Sep 2016, 13:26 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- (v. li.) Bürgermeister Wilfried Holberg, Immobilien-Entwickler Paul Daub und Sparkassendirektor Frank Grebe freuen sich, dass diese Aussicht bald Geschichte ist.
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Endlich: Gebäudekomplex Kaufhalle wird umgebaut

fj; 15. Sep 2016, 13:26 Uhr
Bergneustadt – Eine lokale Investorengruppe hat den Gebäudekomplex „Stadthotel, Textilzentrum und Kaufhalle“ gekauft – Der Bereich zwischen Sparkasse und Deutschem Eck soll bald in völlig neuem Glanz erstrahlen.
Von Fenja Jansen

Die verfallene, leerstehende Krawinkel-Fabrik mitten in Bergneustadt ist längst Geschichte. Seit 16 Jahren steht an ihrer Stelle ein Wohn- und Geschäftszentrum, in dem auch das Rathaus beheimatet ist. Schon damals war dem Siegener Immobilien-Entwickler Paul Daub, der sich für den Umbau verantwortlich zeichnete, klar: „Wenn man Bergneustadt wirklich einen Gefallen tun will, muss man die Mitte bis hin zur Othestraße umgestalten.“ Mit der Insolvenz der Chr. Müller und Sohn GmbH und Co. KG im vergangenen Juli ergab sich genau hierfür die Perspektive: Das Stadthotel, das Textilzentrum und die ehemalige Kaufhalle standen zum Verkauf.


[Der Gebäudekomplex von der Kölner Straße aus gesehen.]

Auch auswärtige Investoren interessierten sich für den Gebäudekomplex. „Da war es wie eine Erlösung, als am 5. August die E-Mail mit der Nachricht kam, dass die Gebäude meistbietend an eine lokale Investorengruppe gingen“, erklärte Bergneustadts Bürgermeister Wilfried Holberg, dass er diese Variante von Anfang an favorisierte. Bergneustädter haben sich als Investoren zusammengetan und einen hohen einstelligen Millionenbetrag aufgebracht, um den Komplex zu kaufen. In ihrer Mitte: Der Siegener Paul Daub, der weder aus Bergneustadt stammt, noch zugezogen ist. „Genau kann ich mir meine Verbundenheit mit dieser Stadt auch nicht erklären. Sie liegt mir einfach am Herzen.“

Dieser Aussage vertrauen auch die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt als zuständiges Kreditinstitut und die übrigen Investoren – denn sie haben für den finanziellen Rahmen gesorgt, ohne dass ein Endprojekt steht. „Natürlich gibt es Ideen, aber die können sich noch verändern oder anpassen“, erklärte Daub. Fest steht: Das Stadthotel und das Textilzentrum sollen umfangreich renoviert und saniert werden, der Außenbereich zur Bahnstraße hin völlig überarbeitet.



Die dunkle Fassade der alten Kaufhalle wird weichen und Öffnungen zwischen Kölner- und Bahnstraße entstehen. „Ob dies durch Renovierung oder Neubau der alten Kaufhalle geschehen kann, wird nun geprüft“, erläuterte Daub die nächsten Schritte. Auch mit den Mietern der Wohnungen und Geschäfte im Gebäudekomplex, der insgesamt eine Fläche von 8.000 Quadratmetern hat, müssen noch geführt werden. „Mein jetziger Plan ist, zunächst das Stadthotel zu renovieren, um den Mietern der alten Kaufhalle hier eine neue Heimat zu bieten und das Gebäude so frei für die nötigen Bauarbeiten zu machen“, so Daub.


[Ansicht von der Othestraße.]

Für das Projekt ist eine etwa zweijährige Bauzeit angesetzt. Schon im kommenden Frühjahr sollen die ersten Maßnahmen sichtbar werden. Bis dahin hofft Daub, dass sich auch auf dem ehemaligen Extra-Gelände etwas tut. „Handel an dieser Stelle würde die ganze Stadt beleben“. Er selbst setzt bei seinem Objekt auf kleinflächige, inhabergeführte Geschäfte, wie man sie auch im Krawinkel-Geschäftszentrum findet, gemixt mit Wohnungen und Dienstleistern.

16 Jahre nach der ersten großen „Verschönerungs-Welle“ geht es nun also weiter in Bergneustadt. „Und ich habe den Eindruck, dass die ganze Stadt darauf gewartet hat“, war sich Daub sicher, dass niemand dem „1970er-Charme“ des Zentrums hinterher trauern wird. Dem konnte sich der Rathauschef nur anschließen: „Ich bin dankbar für diese Lösung. Hier investieren Bergneustädter langfristig in ihre Heimatstadt. Ein solches Herzblut hätte man von keinem außenstehenden Investor erwarten können.“
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