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„Va, pensiero“: Der Gefangenenchor im Stadtgarten

ks; 15. Aug 2016, 10:52 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Die Open-Air-Aufführung von Verdis Nabucco im Gummersbacher Stadtgarten war ein voller Erfolg.
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„Va, pensiero“: Der Gefangenenchor im Stadtgarten

ks; 15. Aug 2016, 10:52 Uhr
Gummersbach - Am gestrigen Abend präsentierte die Oper Bytom im Rahmen einer Open-Air-Veranstaltung auf dem Steinmüllergelände Verdis erste Freiheitsoper Nabucco.
Von Katharina Schmitz

Sie zählt zu den herausragenden Opern der Musikgeschichte: Giuseppe Verdis Nabucco. Unter freiem Himmel und bei zunehmender Dämmerung wurde sie am Sonntagabend im Gummersbacher Stadtgarten dargeboten. Präsentiert von der in Schlesien ansässigen Oper Bytom begeisterten die Sänger die rund 800 Zuschauer in italienischer Originalsprache. Besonders der Chor der Gefangenen mit seinem weltbekannten „Va, pensiero, sull’ali dorate“, zu Deutsch „Flieg, Gedanke, auf goldenen Schwingen“, rührte das Publikum und erzeugt damit die stärkste Wirkung.


[Besonders die Darbietung des Gefangenenchors rührte das Publikum und veranlasste zahlreicher Besucher zum Mitsingen.]

Am 9. März 1842 im Teatro alla Scala in Mailand uraufgeführt, brachte Nabucco dem damals 29-jährigen Komponisten Verdi Ruhm und Reichtum. Er sah eine Ähnlichkeit der Situation Italiens, das damals größtenteils unter der Herrschaft Österreichs stand, zu der in der Oper unterjochten Lage der Hebräer. Sie befanden sich 587 v. Chr. im babylonischen Exil und erlebten dort die Vision ihrer Freiheit. „Va, pensiero“ soll kurz darauf auch als heimliche Nationalhymne auf den Straßen Italiens gesungen worden sein.



[Im Mittelpunkt der Handlung steht auch das dramatische Spiel um Liebe und Macht.]   

Unter der musikalischen Leitung des Dirigenten Tadeusz Serafin begeisterten die 30 Musiker sowie 40 Darsteller auch das Gummersbacher Publikum. Vor allem Andrij Shkurhan in der Rolle des babylonischen Königs Nabucco durfte sich am gestrigen Abend einer großen Beliebtheit erfreuen. Genauso überzeugten Halina Fulara-Duda als Abigaille sowie Iwona Noszczyk als Fenena. So bedankten sich die Zuschauer nach einer 135-minütiger Darbietung mit Standing Ovations und einem langanhaltenden Applaus. Auch die Künstler bedankten sich ihrerseits und verabschiedeten sich mit einer zweifachen Zugabe des Gefangenenchors. Nach diesem erfolgreichen Abend dürfen sich die Opernliebhaber schon heute auf eine Wiederkehr des Ensembles freuen.
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