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Generalsekretär zu Gast an der Agger

fj; 11. Aug 2016, 13:30 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- SPD-Generalsekretär André Stinka (3. v. li.) zu Besuch auf dem Jugendzeltplatz des Vereins für soziale Dienste.
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Generalsekretär zu Gast an der Agger

fj; 11. Aug 2016, 13:30 Uhr
Oberberg – Im Rahmen seiner Sommertour besuchte André Stinka, Generalssekretär der NRW-SPD, den Verein für soziale Dienste – Der übernahm kürzlich die Trägerschaft von sieben Kitas und forderte eine grundlegende Reform des Kibiz.
Die Ferienzeit in Nordrhein-Westfalen nutzt der Generalssekretär der nordrhein-Westfälischen SPD, André Stinka, um Land und Leute kennenzulernen. Ausgestattet mit einem dicken Pullover besuchte er heute den vom Verein für soziale Dienste (VfsD) betriebenen Jugendzeltplatz an der Aggertalsperre. Zu einem Bad in der Agger luden die Temperarturen nicht ein und so nutzte der Generalsekretär die heutige Station seiner Sommertour, um sich vom Vereinsvorsitzenden Friedhelm Julius Beucher über den Verein, seine Projekte und sein neues Betätigungsfeld – den Betrieb von sieben Kindertageseinrichtungen im Oberbergischen – zu informieren. Begleitet wurde der Landtagsabgeordnete dabei von seiner Parteikollegin Michaela Engelmeier, Bundestagsabgeordnete für den Oberbergischen Kreis, und Bergneustadts Bürgermeister Wilfried Holberg.


[Die Erzieherinnen Susanne Birk (re.) und Vanessa Dehler gehören nun auch zur VfsD-Familie. Christian Will kümmert sich gemeinsam mit anderen Vereinsmitgliedern darum, dass die Finanzen stimmen.]

Der Bergneustädter VfsD blickt mittlerweile auf eine 33-jährige Geschichte zurück. Er wurde 1982 mit dem Ziel gegründet, arbeitslosen jungen Menschen im Stadtteil Hackenberg zu helfen. Seitdem hat der Verein kreisweit über 30 jugendliche Arbeitslose ohne Schulabschluss qualifiziert und über 6.000 Menschen beschäftigt und ihnen so beim Wiedereinstieg in die Berufswelt geholfen. Im Rahmen des Projekts START können Jugendliche ihren Hauptschulabschluss nachholen, im Projekt 50+ stehen die älteren Arbeitnehmer im Mittelpunkt. Solidarität mit den Schwachen war seit jeher das Motto des Vereins, erklärte Beucher. „Als wir hörten, dass die AWO sieben Kitas aus ihrer Trägerschaft gibt, in denen Großartiges geleistet wird, fühlten wir uns in unseren solidarischen Prinzipien herausgefordert“, sagte Beucher.



So konnte der Vereinsvorsitzende dem Staatssekretär berichten, dass seit kurzem auch die rund 70 Mitarbeiter der sieben Kitas zur VfsD-Familie gehören. „Und die Mitarbeiter werden bei uns so entlohnt, wie sie es verdienen – nach dem Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVöD)“, so Beucher. Dies sei dem Verein, der in der Vergangenheit selbst mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, nur möglich, weil im Kindergartenjahr 2016/2017 die Kibiz-Pauschalen vom Land um 5,3 Prozent angehoben werden. „Wir sind so knapp auskömmlich“, verkündete Christinan Will, Vereinsmitglied und mitverantwortlich für die Finanzplanung.


[Friedhelm Julius Beucher (re.) demonstriert Generalsekretär André Stinka, wie kalt das Wasser der Agger ist.]

Und die stehe langfristig nur auf einem soliden Sockel, wenn mit dem Kinderbildungsgesetz (Kibiz) nicht länger Flickschusterei betrieben würde, als sei es eine marode Straße, sondern es durch eine Reform grundlegend saniert werde, so Will. „Das haben wir auch in Düsseldorf verstanden“, kündigte Stinka eine solch grundlegende Reform an. „Wir Sozialdemokraten habend das Gesetz vom CDU-Fraktionsvorsitzenden Armin Laschet zu lange versucht, nur zu verbessern. Es muss ein neues Gesetz her“, sah auch Engelmeier dringenden Handlungsbedarf. Bergneustadts Bürgermeister Holberg, der sich wie viele seiner Kollegen auf dem Land mit einer immer älter werdenden Bevölkerung konfrontiert sieht, nutzte die Gelegenheit, um dem Verein „einen großen Dank“ auszusprechen. „Junge Familien hält man auch durch gute Betreuungsangebote vor der eigenen Haustür“, so der Rathauschef.

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