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„Und, wie viele hast du schon?“

as, tb; 26. Jul 2016, 11:59 Uhr
Bilder: Tanja Bormann und Alexander Schaffranski --- Auch die kleinen Sammler und Jäger probieren ihr Glück bei Pokémon Go.
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„Und, wie viele hast du schon?“

as, tb; 26. Jul 2016, 11:59 Uhr
Oberberg – Über 50 Millionen Downloads innerhalb der vergangenen eineinhalb Wochen: Pokémon Go hat auch die Oberberger in seinen Bann gezogen und es wird fleißig gesammelt.
Von Tanja Bormann und Alexander Schaffranski

Das Steinmüllergelände in Gummersbach strotzt förmlich vor Jägern und Sammlern. Auch der Platz vor der katholischen Kirche ist seit kurzem ein beliebter Treffpunkt für sie geworden. An vielen Ecken im ganzen Kreis findet man Trüppchen, die den Blick nach unten – auf ihr Handy – gerichtet haben. Zunächst hat sich der ein oder andere wohl gefragt, was es dort auf dem Display zu sehen gibt. Mittlerweile sollte es sich rumgesprochen haben, denn alle verfolgen das gleiche Ziel: Pokémons fangen! Die Größe der Sammlung sowie das erreichte Level sind dabei entscheidend und Gesprächsthema Nummer eins. Das Spiel „Pokémon Go“ für das Smartphone hat die Welt im Sturm erobert und jetzt muss auch das Bergische dran glauben.


[Die Pokémon-Karte von Gummersbach mit
einem Pokestop.]  


Es geht darum, ein Pokémon mit Hilfe einer Karte zu finden und es einzufangen. Der Unterschied zu anderen Spielen ist jedoch, dass der Spieler sich selbst auch bewegen muss. So streift der fangfreudige Oberberger durch die Wiesen und Straßen auf der Suche nach besonders starken Pokémons. Ziel ist nämlich nicht nur möglichst viele Monster zu fangen, sondern sie auch gegeneinander antreten zu lassen. Was das Spiel für einen enormen Suchtfaktor hat, zeigte sich auch bei einem Rundgang durch die Gummersbacher Innenstadt. „Ja, es macht ziemlich süchtig“, erzählte der elfjährige Jens. Für ihn liegen die Vorteile des Spiels aber auch klar auf der Hand: Man kann an der frischen Luft zusammen spielen und sich bewegen, anstatt im Zimmer zu hocken.



Auch der 29-jährige Jan Bäumer hält Pokémon Go für eine erfrischende Abwechslung, da man draußen mit Freunden gemeinsam auf die Jagd gehen kann. „Ich kenne Pokémon schon seit meiner Kindheit. Dass es jetzt wieder so aktuell ist, finde ich ziemlich cool“, sagte der 22-jährige Flo auf die Frage, was ihn an dem Spiel so reizt. Allerdings äußerte er sich auch ein wenig skeptisch in Bezug auf die Sicherheit. Ein Freund von ihm sei beim Spielen gegen ein Straßenschild gelaufen und habe dabei einen Zahn verloren. Ähnlicher Meinung ist die 20-jährige Lisa, die das Spiel aus diesem Grund eher verabscheut. Die Meinungen gehen weit auseinander, aber eins ist Tatsache: Pokémon Go ist in aller Munde, bei Fans wie bei Gegnern. Ob man froh sein möchte, dass die „Kinder“ freiwillig zum Spielen raus gehen und sich bewegen, oder doch eher um ihre Sicherheit besorgt sein sollte, muss jeder für sich selber entscheiden.
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